Mittwoch, 15. Januar 2025

Rezension: „Six Tudor Queens - Katherine Parr - The Sixth Wife“ von Alison Weir

Six Tudor Queens - Katherine Parr von Alison Weir
Quelle: Headline
„Katherine Parr - Ths Sixth Wife“ von Alison Weir ist der 6. und letzte Teil der „Six Tudor Queens“-Reihe, in der es um die Ehefrauen Henry VIII geht. Erschienen ist der Roman im Mai 2021 bei Headline Review. 

Katherine Parr war die letzte Ehefrau des alternden Henry VIII. Bereits zwei mal zuvor verheiratet, wollte sie nun aus Liebe heiraten. Doch es sollte anders kommen. Der König von England verliebt sich in sie und die Avancen eines Königs kann man nicht ausschlagen. Als Königin sorgt sie für die Aussöhnung zwischen ihm und seinen Töchtern und auch in Fragen des Glaubens versucht sie ihn zu beeinflussen. Letzteres ist ein gefährliches Spiel mit starken Gegnern und so muss Katherine versuchen, nicht dasselbe Schicksal zu erleiden, wie so manche ihrer Vorgängerinnen. Divorced, beheaded, died, divorced, beheaded,… 

Im Jahr 2020 habe ich diese Reihe begonnen und Ende 2024 habe ich den letzten Band dieser 6-teiligen Reihe gelesen. Alle Ehefrauen Henry VIII habe ich kennengelernt und erfahren, wie diese ihn möglicherweise wahrgenommen haben und wie zugetan sie ihm als Ehemann waren. 
Es war eine spannende Reise und auch in diesen finalen Band bin ich gut reingekommen. Dieser startet in der Kindheit Katherine Parrs, zu einer Zeit als Henry VIII noch mit seiner ersten Ehefrau verheiratet war, und ende mit ihrem Tod. Ich konnte mir die Ereignisse und Schauplätze des Romanes gut vorstellen und hatte beim Lesen ein lebendiges Kopfkino. 
Diese Reihe ist aus der Sicht der jeweiligen Königin verfasst und so bekommen wir auch nur die Ereignisse mit, von denen die jeweilige Königin wusste. Ich habe also bereits zum sechsten Mal die gleiche Geschichte gelesen und doch war jede Geschichte für sich einzigartig. Ich fand es immer spannend zu erfahren, was wusste die jeweilige Königin über ihre Vorgängerinnen und kannte sie diese womöglich persönlich oder auch wann haben sie den König kennengelernt und wie hat ihr Kennenlernen die Sicht auf Henry VIII verändert. 

Mittwoch, 1. Januar 2025

Jahresrückblick 2024



Jahresrückblick 2024

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und hoffe, ihr seid gut reingekommen. Bevor das neue Lesejahr so richtig startet, möchte ich das alte Jahr noch einmal Revue passieren lassen. 2024 war ich auf tollen buchigen Veranstaltungen. Die Leipziger Buchmesse ist für mich ausgefallen, weil mein Hotel storniert wurde, dafür war ich dann im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse und hatte eine tolle Zeit. Ein besonderes Highlight war die Lange Nacht der historischen Romane und die Homer-Preisverleihung in Lübeck. Die Veranstaltungen waren toll durchdacht und haben viel Spaß gemacht. Für mich war es auch ein wenig wie eine Vorab-Buchmesse, da auch andere Bloggerinnen da waren sowie viele Autor*innen. Sehr im Gedächtnis bleiben wird mir sicher auch meine Geschäftsreise im März in die Nähe von Frankfurt. Durch das Bloggen habe ich so viele tolle Menschen in ganz Deutschland kennengelernt und es ist toll, wenn man so eine Gelegenheit dann nutzen kann, um sich auch mal abseits von den großen Buchveranstaltungen zu treffen. Von daher an dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an euch für die Freundschaft, die ihr mir entgegenbringt. Doch nun will ich mal zu meinem Lesejahr kommen.


Erstmal ein paar Zahlen für die Statistik

 

52 Bücher habe ich im Jahr 2024 gelesen. Insgesamt komme ich auf 21.285 Seiten und 1774 Seiten im Schnitt pro Monat. Meine Durschschnittsbewertung laut Goodreads liegt bei 4.2 Sternen. Dies Jahr habe ich also weniger gelesen als letztes Jahr, was auch vollkommen in Ordnung ist. Ich nehme mir immer vor so 30 Bücher im Jahr zu lesen und alles darüber hinaus ist klasse.
Meine gelesenen Bücher haben sich wie folgt auf die einzelnen Genre verteilt: Sachbücher mit 18 Büchern und Historische Romane mit 17 Büchern sind die Spitzenreiter in diesem Jahr. Die vielen Sachbücher sind dem Umstand geschuldet, dass ich immer zwei Bücher parallel lese und eines davon immer ein Sachbuch ist. Ich liebe das sehr, denn Sachbücher sind auch in diesem Jahr eine echte Bereicherung für mich. Ich freue mich allerdings auch sehr, dass die historischen Romane wieder so stark vertreten sind. Darüber hinaus habe ich 6x Science-Fiction, 5x Fantasy, 4x Krimi und 2x Thriller gelesen.

Samstag, 21. Dezember 2024

Rezension: „Das Kabinett der Wachsmalerin“ von Sabine Weiß

"Das Kabinett der Wachsmalerin" von Sabine Weiß
Quelle: dotbooks
„Das Kabinett der Wachsmalerin“ von Sabine Weiß ist das zweite Buch über das Leben von Madame Tussauds und ihrem Wachsfigurenkabinett. Erschienen ist der Roman erstmals 2009. Ich habe die Ebook-Neuauflage von dot books aus dem Jahr 2016 gelesen.

England, 1802: Marie Tussaud begibt sich nach England, um dort ihre Wachsfiguren auszustellen und auf Tournee zu gehen. Eigentlich wollte sie danach mit viel Geld nach Frankreich zurückkehren, doch der Krieg zwischen Frankreich und England zwingt sie dazu zu bleiben. Auf sich allein gestellt muss sie sich in England, Schottland und Irland als Geschäftsfrau behaupten. Nur ihr Sohn begleitet sie, doch dieser ist anfangs noch im Kindesalter und kann nur wenig unterstützen. Viele Jahre gehen ins Land, in denen Marie Tussauds immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird und so erleben wir an ihrer Seite, wie sich ihre Ausstellung und die Welt verändert.

Im März habe ich den ersten Teil dieser Reihe gelesen. Dieser spielte in Frankreich und hatte, neben dem Wachssalon in Paris, in großen Teilen auch die französische Revolution als Thema. Dieser zweite Band spielt nun überwiegend in England und Schottland und wir erleben als Nebenschauplatz die Veränderungen durch die industrielle Revolution mit.
Ich bin wunderbar in die Geschichte reingekommen und konnte mir die Ereignisse in London sowie die Stadt wunderbar vorstellen. Immer wieder sind auch Informationen aus dem Vorgängerband mit eingewoben, so dass man diesen Roman auch alleinstehend lesen könnte. Insgesamt wirkte es für mich diesmal kontinuierlicher erzählt. Erst zum Ende des Buches hin, gibt es Zeitsprünge und mehrere Jahre die nur noch auf wenigen Seiten erzählt werden.
Sehr gefallen hat mir, dass man quasi in Begleitung von Marie und ihrem Wachssalon, die Veränderungen in dieser Zeit mitbekommt. Sie und ihre Figuren sind der Mittelpunkt und dennoch bekommt man mit, was sich in dieser Zeit politisch und technisch verändert. Zwischen 1802 und 1850 ist das einiges was da zusammenkommt. Ihre Ausstellung muss sich dementsprechend auch verändern und immer wieder etwas Neues bieten.

Samstag, 14. Dezember 2024

Rezension: „Das Objekt“ von Joshua Tree

Das Objekt von Joshua Tree
Quelle: Nova MD
„Das Objekt“ von Joshua Tree ist Hard Science-Fiction, in der es um ein Objekt in unserem Sonnensystem geht, dass eigentlich nicht existieren sollte. Erschienen ist der Roman im Oktober 2022 im Self Publishing. 

Während ihrer Schicht am Gemini North Observatorium entdeckt die NASA-Physikerin Melody Adams ein rätselhaftes Objekt in der Nähe von Pluto. Sie ist sofort fasziniert vom Objekt, doch zunächst wird ihre Entdeckung abgetan. Erst zwei Jahre später, soll ihre Entdeckung wieder Aufmerksamkeit erfahren, denn plötzlich verhält sich das Objekt merkwürdig und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein künstliches Objekt extraterestrischen Ursprungs handelt, ist deutlich gestiegen. Nun wird sogar damit begonnen eine bemannte Mission vorzubereiten. Doch dies muss in Rekordzeit geschehen, denn das nun auf den Namen „Serenity“ getaufte Objekt, kann nur in einem relativ schmalen Zeitfenster erreicht werden und das Ende dieser Reise hält einige Überraschungen bereit, die das Verständnis von Zeit und Raum auf den Kopf stellen werden. 

Ich hatte mal wieder Bock auf Science-Fiction und da habe ich diesen Roman auf einem eReader gefunden. Von der ein oder anderen Weltraum-Mission habe ich schon gelesen und bisher fand ich das meist recht spannend. 
Der Einstieg in diesen Roman empfand ich als recht typisch für diese Art von Roman. Das Objekt wird entdeckt und anschließend aus der Ferne untersucht. Der Schreibstil war klar und flüssig zu lesen und ich konnte mir alles ganz gut vorstellen, auch wenn ich nicht jede wissenschaftliche Erklärung komplett verstanden habe. Die grundsätzlichen Ideen sind aber gut erkennbar. 
Der Klappentext verrät schon recht viel von den Dingen, die im gesamtem Buch passieren werden und dennoch nimmt es nicht zu viel vorweg. Mir war dadurch schon von Beginn an klar, dass dies auch ein Buch werden könnte, dass mich erst am Schluss mit seiner Auflösung so richtig für sich einnehmen könnte und daher habe ich ein gewisses Durchhaltevermögen an den Tag gelegt. Es war zwar durchaus interessant alles zu verfolgen, dennoch plätscherte der Roman für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr vor sich hin. 

Samstag, 7. Dezember 2024

Rezension: „Fräulein Gold - Nacht über der Havel“ von Anne Stern

Fräulein Gold - Nacht über der Havel von Anne Stern
Quelle: Rowohlt
„Fräulein Gold - Nacht über der Havel“ von Anne Stern ist der siebte Band der „Fräulein Gold“-Reihe. Diesmal gibt es sogar einen echten Mordfall, der Hulda nicht mehr loslässt, weil eine Zeugin beharrlich schweigt. Erschienen ist der Roman im November 2024 bei Rowohlt. 

Berlin, 1930: Hulda arbeitet noch immer in der Mütterberatungsstelle, wo sie beratend den Müttern und Frauen zur Seite steht. Die anhaltende Wirtschaftskrise macht sich immer deutlicher bemerkbar und die politische Stabilität ist in Gefahr. Im Dunstkreis einer Schwangeren, die sie betreut, stößt sie auf ein junges Mädchen, das in Schweirigkeiten zu sein scheint. Jutta war Teil einer Jugendgruppe, doch nach der letzten Party, wird ihr Schwarm und Anführer der Truppe, tot am Ufer der Havel aufgefunden. Hulda spürt sofort, dass sie etwas verheimlicht und das mehr hinter der Geschichte steckt als zunächst angenommen. 

Ich habe es tatsächlich geschafft, auf den aktuellsten Stand bei dieser Reihe zu kommen, die ich erst im letzten Jahr begonnen habe zu lesen, die mich dafür aber umso deutlicher in ihren Bann gezogen hat, insbesondere weil diese es schafft, die Weimarer Republik zum Leben zu erwecken und die für mich trotz zu lösendem Mordfall, dennoch eher ein historischer Roman als historischer Krimi ist. 
Ich bin wie immer gut in die Geschichte reingekommen und habe mich sehr gefreut alte Bekannte wiederzutreffen. Das Berlin der mittlerweile 30er Jahre konnte ich mir sehr gut vorstellen und der Nollendorfplatz fühlt sich schon fast wie ein zu Hause an. 
Der Aufbau folgt dem bewährten Prinzip. Ich habe viel über die Gegebenheiten und politischen Umstände in Berlin im Jahr 1930 erfahren und lerne anhand der unterschiedlichen Personen im Buch, wie diese damit umgehen. Auch der Mordfall nimmt diese veränderten Umstände auf und beleuchtet in diesem Fall die Jugendorganisationen und das Erstarken der Hitlerjugend. Es wird immer deutlicher, dass die Braunhemden immer mehr an Fahrtwasser in der Gesellschaft gewinnen. 

Samstag, 23. November 2024

Rezension: „Die Templer - Rose & Kreuz“ von Daniel Wolf

Die Templer - Rose & Kreuz von Daniel Wolf
Quelle: Goldmann
„Die Templer - Rose & Kreuz“ von Daniel Wolf ist der Auftakt einer neuen Saga, die sich mit den Templern beschäftigt und auch die Sagen jener Zeit ins Visier nimmt. Erschienen ist der Roman im Oktober 2024 bei Goldmann. 

Frankreich, 1293: Unruhen erschüttern das Land und auch der mächtige Templerorden kämpft um sein Überleben. Immer wieder gibt es Überfälle, bei denen die Schätze des Ordens geraubt werden. Von einem Dämon ist die Rede. Der Templer Gérard wird mit der Aufklärung betraut und reist deswegen durchs Land. Hierbei begegnet er immer wieder dem jungen Knappen Constantin Fleury und seiner Begleitung Mélisande, die vor einer ungewollten Ehe von zu Hause abgehauen ist. Ihre Mission - das Finden eines Drachensteins, dem sagenhafte Heilkräfte nachgesagt werden - scheint auf geheimnisvolle Weise mit den Herausforderungen des Templerordens verknüpft zu sein. 

Die Freude meinerseits war sehr groß als ich von einem neuen historischen Roman von Daniel Wolf gehört habe und das Cover ließ auf einen richtig schönen Historienschmöker schließen. Dieser musste dementsprechend auch zügig nach Erscheinen gelesen werden. 
Ich bin sehr gut in diesen Roman hineingekommen. Die ersten Seiten waren spannend, haben aber dennoch schon viele Informationen erhalten und einen guten Grundstein für den weiteren Verlauf des Romanes gelegt. Die Schauplätze und Ereignisse konnte ich mir gut vorstellen. 
Der Aufbau hat mir gut gefallen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die in einem guten Tempo gewechselt werden. Sehr gut gefallen hat mir hierbei auch, dass die Ausgangslage, von der im Klappentext erzählt wird, recht schnell erreicht wird, so dass sich die Geschichte von diesem Punkt an entwickeln kann. Der Zeitraum der Handlung erstreckt sich auf wenige Monate und nur zu Beginn gibt es einmal einen größeren Zeitsprung. 

Samstag, 2. November 2024

Rezension: „Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“ von Andreas J. Schulte

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
Quelle: emons
In „Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“ von Andreas J. Schulte geht es um die Novizin Elisabeth, die einen Mord im Kloster Disibodenberg aufklärt. Erschienen ist der Historische Krimi im April 2023 bei emons. 

Spätsommer 1151: Hildegard von Bingen wird ins Kloster Disibodenberg gerufen, um den Verhandlungen über die Thronfolge beizuwohnen. Kurz nach ihrer Ankunft gibt es einen Toten. Einiges deutet auf Mord hin. Mit ihren medizinischen Kenntnissen versucht sie dem Täter auf die Spur zu kommen, doch schnell gerät sie selbst in Verdacht. Nun ist es an ihrer Novizin Elisabeth den Fall aufzuklären. Trotz ihres jungen Alters besitzt sie die Fähigkeiten und Kenntnisse um erfolgreich zu sein. 

Nach der grandiosen Kurzlesung bei der „Lesung der Nominierten des Goldenen Homers“ in Lübeck war ich sehr gespannt auf dieses Buch rund um Hildegard von Bingen und die Novizin Elisabeth. 
Ich bin auch gut in die ersten Seiten reingekommen. Mit dem Prolog erzeugt der Autor direkt eine düstere Stimmung und regt zu ersten Spekulationen über die kommenden Ereignisse an. Anschließend geht es erstmal gemütlicher weiter und die Protagonisten werden eingeführt. Die Beschreibungen der Landschaften haben mir sehr gefallen und ein lebendiges Kopfkino entstehen lassen. 
Der Krimi wartet mit vielfältigen Informationen zur politischen Lage jener Zeit und dem Kloster, das Hildegard von Bingen aufbaut, auf. Das Leben im Kloster mit seinen Gebeten und der Arbeit wird ausführlich beschrieben und ich habe einige neue Begriffe gelernt. Das hat mir gut gefallen und ich empfand es insgesamt als gut dosiert.