Mittwoch, 2. Juli 2025

Rezension: „City of Vengeance“ von D. V. Bishop

City of Vengeance von D. V. Bishop
Quelle: Pan Macmillan
„City of Vengeance“ von D. V. Bishop ist der erste Teil einer historischen Thriller-Reihe rund um Cesare Aldo, einen Beamten der Otto di Guardia e Balia im Florenz der Renaissance, der den Mord an einem Geldverleiher aufklären soll. Erschienen ist dieser im Januar 2022 bei Pan Books einem Imprint von Pan Macmillan. 

Florenz, 1536: Ein Geldverleiher wird tot in seinem Haus ausgefunden. Cesare Aldo, ein ehemaliger Soldat und nun Teil der Otto di Guardia e Balia, wird mit dem Fall betraut. Bis Epiphanie in 4 Tagen muss Aldo den Mörder gefunden haben. Während seiner Ermittlungen stößt er auf ein Komplott gegen Alessandro de Medici, dem Herrscher von Florenz. Sollte dieser fallen, bringt dies die Stadt in große Gefahr. Gleichzeitig ist er den Bedrohungen durch einen rivalisierenden Offizier ausgesetzt. Dieser hat ein Geheimnis erfahren, dass Aldo in ernsthafte Gefahr bringen kann. Wird er es schaffen die Verschwörung gegen den Herzog von Florenz zu stoppen oder werden ihn seine privaten Geheimnisse zuerst einholen? 

Auf diese Reihe bin ich durch histolicious aufmerksam geworden. Wenn sie begeistert ist, dann lohnt sich ein genauerer Blick, ob mich das Buch auch interessieren könnte. Erst recht, wenn auch geschichteingeschichten die Reihe mochte. 
Es war für mich ein vorsichtiges Herantasten und die ersten ca. 20 Prozent wusste ich nicht so recht, ob es mir gefällt oder nicht. Als ich dann aber drin war, gefiel mir dieses Buch von Seite zu Seite besser. Es sind italienische Begriffe eingebaut, die nicht wirklich erklärt werden, aber sich aus dem Kontext gut ergeben. Es hat meinen Lesefluss anfangs etwas gestört, aber das verging schnell. Das Florenz der Renaissance-Zeit konnte ich mir wunderbar vorstellen und der Roman hatte eine tolle historische Atmosphäre. 
Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, so dass ich einen umfangreichen Einblick in die Ereignisse bekommen habe. Darüber hinaus wird nicht nur an einem Fall ermittelt, sondern es gibt noch ein parallelen Handlungsstrang mit einem weiteren Mord. Die Perspektiven werden teilweise sehr schnell gewechselt und an Stellen, wo man eigentlich gerne wissen würde, wie es weiter geht. Das hatte eine gewisse Sogwirkung und das ich schnell weiterlesen wollte. 
Auch thematisch ist dieser Roman recht breit aufgestellt. Einerseits habe ich viel über die Stadt Florenz erfahren und wie die Justiz funktioniert, andererseits spielt auch Politik eine recht große Rolle. Die fiktiven Mordfälle sind großartig mit dem historischen Hintergrund verbunden. Hier hat ein Rädchen für mich perfekt ins andere gepasst. Dadurch gibt es gute Abwechslung im Buch, die keine Langeweile aufkommen lässt. 
Dieser Roman ist divers. Es gibt einen homosexuellen Charakter, es gibt eine Liebesgeschichte im Buch, die glaubhaft in den Rahmen der Handlung eingebaut ist und es gibt Homophobie, der auch einmal widersprochen wird. Das wird es auch in Renaissance-Florenz gegeben haben, auch wenn die Möglichkeiten hierzu durchaus eingeschränkter als heute waren. 
Mit Cesare Aldo und Carlo Strocchi gibt es zwei Ermittler im Buch, die mir sympathisch waren. Cesare Aldo ist nicht ohne Ecken und Kanten. Seine Erfahrungen haben ihn gelehrt, dass man manchmal verschlungene Pfade gehen muss, um Unrecht zu bekämpfen. Er nutzt seine Kontakte geschickt, um an Informationen zu kommen, dabei werden auch die Grenzen der Moral ausgetestet. Strocchi hingegen ist jung und besitzt einen bewundernswerten Idealismus. Ich mochte ihn sehr, weil er für seine Überzeugungen eintritt und einen starken moralischen Kompass hat. Mit Cerchi gibt es einen Charakter, den ich so richtig schön hassen konnte. Teilweise ein bisschen klischeehaft überzeichnet und dennoch fand ich ihn in seinem Verhalten glaubhaft. Es gibt weitere interessante und abwechslungsreiche Charaktere im Buch, die dieses Buch in seiner Gesamtheit sehr lesenswert machen. 
Die Mordfälle und die Verschwörung werden in diesem Buch abgeschlossen und zu einem guten Ende geführt, das die wichtigsten Fragen beantwortet. Der Autor versteht es geschickt, den Lesenden an die Geschichte zu binden und zum Weiterlesen der Geschichte zu animieren. Es gibt ein kurzes Nachwort sowie eine Danksagung. 

Fazit: Ein spannender Start in die Reihe rund um Cesare Aldo und Carlo Strocchi. Die Verbindung aus fiktiven Mordfällen und historischen Ereignissen ist wunderbar gelungen. Das Florenz der Renaissance erwacht zum Leben und darüber hinaus bindet diese Reihe auch noch diverse Themen mit ein.

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Titel: City of Vengeance
Verlag: Pan Macmillan
Autor*in: D. V. Bishop
Reihe: Cesare Aldo #1 Erscheinungsdatum: 06.02.2022
ISBN: 9781529038798

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