Mittwoch, 14. Mai 2025

Rezension: „Der Fall des Eisernen Königs“ von Ana Pawlik

Quelle: Oeverbos
Mit „Der Fall des Eisernen Königs“ erscheint der dritte Teil der Österreich-Saga von Ana Pawlik. In diesem geht es um den Kampf von Rudolf von Habsburg und Premysl Ottokar um die Macht in Österreich. Erschienen ist dieser Historische Roman im Februar 2025 im Oeverbos Verlag. 

Rudolf von Habsburg gilt als schwach und doch wurde er zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt. In dieser Funktion steht ihm auch die Macht über Österreich zu, doch dort hat in den letzten Jahren Premysl Ottokar geherrscht und dieser ist nicht bereit, dieses Privileg aufzugeben. Ein Streit zwischen den beiden Machthabern entbrennt, dessen Auswirkungen sowohl unter den Adligen als auch dem einfachen Volk zu spüren sind. Auch ins Ennstal reicht dieser Konflikt, wo der entflohene Knecht Claus zusammen mit weiteren Vogelfreien versucht, in der Wildnis des Waldes ein eigenes Gehöft aufzubauen. Ännlin, die auf der Burg Losenstein lebt, unterstützt ihn bei seinem Unterfangen, doch sie gerät ins Visier von Irenfried von Styra und so auch das Gehöft im Wald, das immer wieder in Gefahr gerät aufzufliegen. 

Der finale Band der Österreich-Saga ist erschienen. Die Autorin hat die Reihe allerdings so gestaltet, dass man diesen auch unabhängig von den ersten beiden Teilen lesen kann. Wichtige Informationen aus den Vorgängerbänden sind so eingebaut, dass man alle wichtigen Informationen für das Verständnis der Geschichte hat. Ich bin gut in die Geschichte reingekommen und konnte mir alles wunderbar vorstellen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und gut verständlich. 
Es gibt zwei Handlungsstränge im Roman, die sich immer wieder abwechseln. Zum einen erleben wir die historischen Ereignisse, die zur Machtübernahme der Habsburger in Österreich führen, zum anderen, wie sich wie Claus und Ännlin um ihren Platz in dieser sich ständig verändernden Welt kämpfen. 
Durch die unterschiedlichen Perspektiven im Buch habe ich einen umfangreichen Einblick in jene Zeit erhalten. Dies reicht von den politischen Verhätnissen und Allianzen bis hin zu dem Leben des einfachen Volkes. Ich habe etwas über das Leben auf einer Burg und in der Stadt erfahren, sowie dem Leben auf einem Bauernhof und im Dort oder auch dem Leben als Vogelfreier in der Wildnis. Teilweise kam es hier zu Wiederholungen, die mich etwas gestört haben. 
Es gibt ein breites Spektrum an Personen und es wurden sowohl weibliche als auch männliche Perspektiven berücksichtigt. Unterschiedliche Stände und Lebensentwürfe sind hier einbezogen. Sehr gefallen hat mir, dass es auch queere Personen in diesem historischen Roman gibt. Die Konventionen jener Zeit wurden berücksichtigt und es wurden durchaus Stereotype bedient, insgesamt gefiel mir der Umgang mit dem Thema aber sehr gut, da es hier eine gewisse Bandbreite an Reaktionen und auch Entwicklung gibt. 
Mit den Personen im Roman habe ich mitgefiebert. Diese sind recht klar in gut und böse aufgeteilt, was mich persönlich nicht so sehr gestört hat. Claus und Ännlin sind die Hauptpersonen. Claus ist intelligent und einfallsreich und so schafft er es auch als Vogelfreier zurechtzukommen und kontinuierlich auf die Verbesserung seiner Situation hinzuarbeiten. Ännlin hat es nach vielen Jahren im Wald geschafft, sich wieder in eine Gemeinschaft einzufügen und auf einer Burg zu leben. Als Paar ergänzen sich Claus und Ännlin sehr gut. Es wird ihnen nicht leicht gemacht ihre Liebe zu leben. 
Sehr gefallen haben mir darüber hinaus der Mönch Balthasar, der sehr an Reformen interessiert ist und dazu in der Lage ist, das Potenzial in Menschen zu erkennen oder auch Euphemia, die durch ihre Wissbegierde zu einer wichtigen Stütze ihres Gemahles wird. Auf der bösen Seite haben wir Irenfried von Styra, der sich das nimmt, was er meint, das ihm zusteht und zu brutalem bis grausamen Verhalten neigt. Außerdem gibt es noch den Bauern Rudwin, der Claus zu seinem Erzfeind erklärt hat und alles dafür tut, um seine Rache zu bekommen. 
Dieser Roman hat mir viele interessante Einblicke in die Historie jener Zeit gegeben und man merkt, dass viel für diesen Roman recherchiert worden ist. In einem ausführlichen Nachwort trennt Ana Pawlik Historie von Fiktion und zeigt ihre Verbundenheit zu Österreich. Darüber hinaus gibt es noch ein Personenverzeichnis. Begrifflichkeiten jener Zeit werden im Roman selbst erklärt. 

Fazit: Ein toller Abschluss der Österreich-Saga, der mich ins 13. Jahrhundert und in die Zeit der Machtübernahme durch die Habsburger entführt hat. Die historischen Ereignisse werden hier wunderbar mit dem Leben der Adligen und dem einfachen Volk verbunden, so dass man einen umfangreichen Einblick bekommt. Empfehlenswert für alle, die gerne historische Romane lesen und etwas über die österreichische Geschichte erfahren wollen.

[#WERBUNG]

Titel: Der Fall des Eisernen Königs
Verlag: Oeverbos
Autor*in: Ana Pawlik
Reihe: Österreich #3
Erscheinungsdatum: 28.02.2025
ISBN: 9783911115261

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Beim Senden deines Kommentars werden Daten gespeichert. Bitte lese daher die Datenschutzerklärung. Mit Abschicken deines Kommentars erklärst du dich mit dieser einverstanden.