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Quelle: Fischer Tor |
Patricia Jung und Henry Shevek nehmen an einem Wettbewerb der Firma DIGIT teil. Sie sollen eine Trading-Software entwickeln, die selbstständig an der Börse investieren kann und dabei besonders gute Ergebnisse erzielt. Doch ein Fehler im Code sorgt immer wieder dafür, dass die Software von ihrem Ziel abkommt. Dieser wird Einbug genannt und entpuppt sich als erste starke künstliche Intelligenz auf diesem Planeten, die einen kühnen Plan fasst: Die Gründung der Weltrepublik Pantopia, dessen Ziel die Abschaffung der Nationalstaaten und die universelle Durchsetzung der Menschenrechte ist.
Nachdem Theresa Hannig in diesem Jahr wieder einen Seraph gewonnen hat, wurde es nun wirklich Zeit, dass ich endlich ein Buch von ihr lese.
Der Prolog aus der Sicht von Einbug macht direkt neugierig auf die Ereignisse, die zu seiner Entstehung geführt haben. Der Schreibstil war für mich eingängig und ich konnte mir alles gut vorstellen. Die Erklärungen waren verständlich und ich konnte den Entwicklungsschritten der KI gut folgen.
Die Ereignisse erleben wir einerseits durch Kapitel, in denen wir Henry und Patricia folgen und andererseits durch Kapitel aus der Sicht von Einbug. Ich mochte diese Abwechslung und das wir einen tiefen Einblick in die Vorgehensweise und Argumentation von Einbug bekommen. Während ich anfangs mit einer gewissen Faszination gefolgt bin, wurde es zum Ende hin richtig spannend und obwohl der Ausgang der Geschichte an sich klar war, habe ich auf diesen letzten Seiten extrem mitgefiebert.
In diesem Buch wird eine Utopie erschaffen, also das Gegeteil einer Dystopie und somit eine positive Zukunftsvision. Themen sind die Abschaffung der Nationalstaaten, die Durchsetzung der Menschenrechte, ein bedingungsloses Grundeinkommen, Nachhaltigkeit und eine Welt, in der die Menschen so gut informiert sind, dass sie rationale Entscheidungen treffen können. Der Weg dorthin ist abenteuerlich und von Entscheidungen geprägt, die man durchaus als fragwürdig ansehen kann. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass alles so wie im Buch geklappt hätte. Es ist dennoch ein schönes Szenario.
Den Protagonisten bin ich gerne gefolgt. Henry und Patricia ergänzen sich gut und ergeben ein gutes Team, dass sich in schwierigen Situationen gegenseitig anspornt. Henry ist dabei derjenige, der immer gut angezogen ist und sich gut verkaufen kann und Patricia diejenige, die sich unter Menschen nicht so wohl fühlt und eher in Code denkt. Gemeinsam haben die beiden, dass sie Workaholics sind, die für ihr Projekt brennen. Obwohl Einbug eine KI und somit eigentlich ein Programm ist, habe ich dennoch eine Verbindung hierzu aufgebaut. Die Grenzen verschwimmen sehr schnell, sobald die KI ein Bewusstsein entwickelt hat und via Chat mit seinen Entwicklern kommuniziert.
Fazit: Eine Utopie, die mich mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr für sich einnehmen konnte. Das Buch ist aus dem Jahr 2022, aber das Thema KI ist dennoch weiterhin aktuell. Ich mag die Vorstellung einer starken KI, die unsere Welt verbessern will. Komm nach Pantopia, denn hier ist jeder willkommen.
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Verlag: Fischer Tor
Autor*in: Theresa Hannig
Erscheinungsdatum: 23.02.2022
ISBN: 978-3-596-70640-2
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