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| Quelle: Rowohlt |
„Fräulein Gold - Der Preis der Freiheit“ von Anne Stern ist mittlerweile der 8. Band der Reihe. Diesmal geht es um das Frauengefängnis in der Barnimstraße und ein Mord, der dort aufgeklärt werden soll. Erschienen ist der Roman im November 2025.
Berlin, 1932: Hulda Gold hat eine neue Wirkungsstätte als Hebamme gefunden. Im berüchtigten Frauengefängnis Barnimstraße versorgt sie inhaftierte Schwangere und entwickelt einen guten Draht zu den oftmals verzweifelten Frauen. Als innerhalb der Gefängnismauern eine junge Insassin völlig unerwartet stirbt, kann Hulda nicht untätig bleiben. Bald kommen Zweifel wegen der Todesursache auf, und der Verdacht fällt auf Anna Marwitz, die bereits wegen Mordes verurteilt ist. Doch Hulda kann nicht glauben, dass diese verschüchterte Frau, die kurz vor der Entbindung ihres ersten Kindes steht, wirklich eine mehrfache Mörderin sein soll. Mit der Aufklärung des Falls wird ausgerechnet Irma Siegel betraut. Hulda und die Kriminalkommissarin kennen sich von früher, und sie gingen nicht als Freundinnen auseinander. Aber während sich die politischen Kräfte in Deutschland immer mehr radikalisieren, müssen sie nun gemeinsam gegen das Unrecht kämpfen – für die Zukunft aller Frauen und auch die ihrer eigenen Familien.
Mittlerweile ist das Jahr 1932 erreicht und ich hatte ehrlich gesagt erwartet, dass mich dieser Band emotional zerstören wird. Emotional war es teilweise, aber tatsächlich doch nicht so heftig wie erwartet.
Die Welt von Hulda Gold ist zu einem Teil meines Lebens geworden und so brauch ich wirklich nicht lange, um ins Geschehen reinzukommen. Ich bin immer neugierig darauf, um welches Thema es im neuen Band geht und ich bin gespannt, was sich verändert hat. Dabei versteht es Anne Stern viele Informationen in einem Kapitel unterzubringen. Ihre Stärke alltägliche Situationen mit Botschaften zwischen den Zeilen zu verbinden, bewundere ich immer wieder sehr. Die positiven wie negativen Begebenheiten liegen hierbei oft beieinander und bringen mich beim Lesen auch immer wieder zum Innehalten.
Es ist auch unglaublich wie verbunden ich mich mit vielen Charakteren in diesem Buch fühle. Das ist etwas was ich selten in dieser Intensität erlebt habe. Ich verfolge Huldas Lebensweg gerne, ich erfreue mich an der Entwicklung ihrer Tochter und wie groß diese mittlerweile geworden ist, ich fühle mit Frau Wunderlich mit, die die immere stärkere Präsenz der SA zu spüren bekommt, ich liebe die Verbindung die Bert und Hulda haben und auch den kurzen Begegegnungen mit Karl North fiebere ich entgegen.
Natürlich gibt es auch Entwicklungen, die ich eher nicht so gerne sehe, aber die die Historie natürlich vorgeben. Dazu gehört das Erstarken der SA und der immer deutlicheren Präsenz im öffentlichen Raum. Dazu gehören Personen im Buch, die sich diesem Weg in unterschiedlicher Deutlichkeit angeschlossen haben. Und gleichzeitig Chapeau dafür, wie Anne Stern es schafft, diesen schleichenden Verlauf in dieser Reihe darzustellen.
Zum Glück habe ich in dieser Reihe aber auch viele andere Facetten der Weimarer Republik kennen gelernt. Als zentrales Thema hat sich Anne Stern für diesen Roman das Frauengefängnis in der Barnimer Straße herausgesucht, in dem Frauen ein moderner Kreissaal sowie Mutter-Kind Zellen zur Verfügung standen. Darüber hinaus erleben wir in diesem Band auch Menschen, die für den Erhalt der Demokratie kämpfen und Menschlichkeit zeigen.
Den Abschluss bildet ein kurzes Nachwort, in dem es zusätzliche Informationen zum Frauengefängnis in der Barnimstraße gibt, sowie eine kurze Danksagung.
Fazit: Für mich ein starker 8. Band, der das Frauengefängnis in der Barnimstraße näher beleuchtet und die Entwicklungen in der Weimarer Republik gekonnt nachzeichnet. Eine Reihe, die insbesondere dadurch punktet, dass ich mich Hulda Gold und viele anderen Charakteren im Buch sehr verbunden fühle und ihrem Lebensweg mit Spannung verfolge.
Rezensionen zu vorangegangenen Teilen:
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Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Autor*in: Anne Stern
Reihe: Fräulein Gold #8
Erscheinungsdatum: 11.11.2025
ISBN: 978-3-499-01341-6

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