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Quelle: Goldmann |
Leonie ist queer, politische Aktivsitin, Historikerin - und Tochter eines AfD-Mitglieds. Tatsächlich wählen fast alle ihre nahen Verwandten die Alternative für Deutschland. Bis sie die Reißleine zog und den Kontakt abbrach, hat sie deren Radikalisierungsprozess also hautnah miterlebt. Sie hatte einen Platz in der ersten Reihe bei Gesprächen zwischen AfDler*innen, die dachten, sie wären unter sich. Über Jahre hat sie zugehört, analysiert, mitdiskutiert. Vor allem aber muss sie erleben, wie es sich anfühlt, wenn der eigene Vater Teil einer Bewegung wird, die sich gegen alle Werte richtet, die Leonie verkörpert.
In diesem Falle habe ich den Klappentext übernommen, weil der dieses Buch wirklich gut beschreibt. Der Einstieg in die Sachbuchbestenliste auf Platz 9 zeigt, dass dieses Thema aktuell und relevant ist und viele Menschen in diesem Land umtreibt. Ich habe einige ihrer Aufklärungsvideos gesehen und fand diese gut gemacht und so war ich neugierig auf ihre persönliche Geschichte.
Leonie Plaar erzählt ihre persönliche Geschichte und erzählt von den Diskussionen zu vielen unterschiedlichen Themen, wie z.B. Meinungsfreiheit, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Rechtsextremismus. Sie verbindet das Persönliche mit den dazugehörigen Fakten und zeigt ihre Erfahrungen und welche Strategien erfolgreicher waren und welche nicht.
Mich haben einige Kapitel sehr berührt. Ich kenne viele der Diskussionen und die dazugehörigen Argumente und habe dennoch auch einige neue Informationen für mich mitgenommen. Natürlich habe ich auch den ein oder anderen Fakt geprüft. Vieles davon war mir aber schon vorher bekannt. Ich mochte die Kombination aus persönlicher Geschichte und den dazugehörgen Fakten und fand ihre Argumentation schlüssig.
Gut fand ich dabei auch, dass sie ihren Weg nicht als den einzig richtigen Weg ansieht. Sie plädiert dafür weiterhin in die Diskussion zu gehen und seine eigenen individuellen Umstände zu berücksichtigen und sich die Kämpfe auch gezielt auszuwählen. Alleine in einer Diskussion gegen die gesamte Familie wird man nicht bestehen können, wenn diese nicht bereit dazu sind ihre eigenen Standpunkte ehrlich zu hinterfragen. Dennoch hält sie Gegenrede grundsätzlich für wichtig und natürlich ist es auch wichtig Menschen in seinem Umfeld zu haben, die die gleichen Werte teilen.
Fazit: Für mich ein bewegende persönliche Geschichte, die zusammen mit den dazugehörigen Fakten, zu einem interessanten Sachbuch verschmelzen. Dieses Sachbuch hat für mich vorhandenes Wissen gefestigt, aber auch neue Fakten beigesteuert und mir ein bisschen zusätzlichen Mut gegeben für die eigenen Werte und Moralvorstellungen einzustehen.
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Verlag: Goldmann
Autor: Leonie Plaar
Erscheinungsdatum: 10.09.2025
ISBN: 978-3-442-32003-5
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