Montag, 22. Dezember 2025

Jahresrückblick 2025

 

Jahresrückblick 2025

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und es wird Zeit auf das Lesejahr zurückzublicken. Auch 2025 war ich auf einigen tollen Lesungen und Buchmessen. Das Lesungsjahr 2025 startete mit einer Ladies Crime Night bei mir vor Ort und endlich war Sabine Weiß mit dabei, die ich am Tag darauf allerdings direkt wieder bei einem Book & Breakfast im Klassik Altstadt Hotel besucht habe. So ein Frühstück zusammen mit einer Lesung gibt noch mal eine ganz andere intimere Atmosphäre für eine Lesung. Das kann ich euch nur empfehlen. Im März stand dann die Leipziger Buchmesse auf dem Programm. Dort habe ich wieder viele von euch getroffen und hatte eine wunderbare Zeit. Mein witzigster Schnappschuss ist wahrscheinlich neben Claudia Roth entstanden, die zu dem Zeitpunkt noch Kulturstaatsministerin war. Im Sommer war ich dann zu einigen Lsungen in Lübeck und Hamburg unterwegs, z.B. in einer Kneipe bei Tresenlesen oder im Stadtpark mit einem tollen Stück Kuchen. Meine Highlights im Herbst und Winter waren dann die 4. Book Oldesloe in Bad Oldesloe mit einem vielfältigen Programm und „Weihnachten bei den Buddenbrooks“ im Klassik Altstadt Hotel, dass mich so richtig in Weihnachtsstimmung gebracht hat. Bevor wir uns nun endlich den Zahlen widmen, möchte ich euch wunderbare Tage im Kreise eurer Familie und Freunde und einen guten Rutsch ins neues Jahr wünschen.


Erstmal ein paar Zahlen für die Statistik

 

60 Bücher habe ich im Jahr 2025 gelesen. Insgesamt komme ich auf 25.925 Seiten und 2.160 Seiten im Schnitt pro Monat. Meine Durschschnittsbewertung liegt bei 3.6 Sternen. Dies Jahr habe ich wieder mehr gelesen.
Meine gelesenen Bücher haben sich wie folgt auf die einzelnen Genre verteilt: Sachbücher mit 30 Büchern sind in diesem Jahr der Spitzenreiter, was daran liegen mag, dass ich zu einem Roman immer ein Sachbuch parallel lese und ich habe noch so viele spannende Sachbücher auf meinem SUB, die ich lesen möchte. Darauf folgen Historische Romane mit 14 Büchern, was mein nach wie vor hohes Interesse an historischen Themen zeigt, denn auch bei den Sachbüchern geht es meist um historische oder politische Themen. Darüber hinaus habe ich 7x Romane, 5x Fantasy, 3x Science-Fiction und 2x Krimi gelesen. 

 

Highlights: Historische Romane


City of Vengeance  The Darkest Sin  Letzter Tanz auf Sankt Pauli Fräulein Gold - Der Preis der Freiheit
 
„City of Vengeance“ und „The Darkest Sin“ von D. V. Bishop
„Letzter Tanz auf Sankt Pauli“ von Claudius Crönert
„Fräulein Gold - Der Preis der Freiheit“ von Anne Stern
 
(über die Cover kommt ihr zu den Rezensionen auf meinem Blog)

Das ist tatsächlich eine Überraschung für mich. Historische Krimi & Thriller konnten mich bei den Historischen Romanen in diesem Jahr am meisten begeistern und ich behaupte immer, ich bin nicht so sehr der Krimi-Fan. Es zeigt mir, dass ich mittlerweile einen Zugang zu dem Genre gefunden habe, aber ich glaube nach wie vor, dass mein Geschmack da sehr speziell ist. All diesen Romanen gemein ist, dass sie sehr gut die Zeit eingefangen haben, in der sie spielen und gerade die Fräulein Gold Reihe empfinde ich überhaupt gar nicht als Krimi. In „Letzter Tanz auf Sankt Pauli“ gibt es eine Leiche und eine Mordermittlung, aber auch die empfand ich eher als nebensächlich. Ich fand es spannend einem Kommissar zu verfolgen, der der Mehrheitsgesellschaft in der NS-Zeit angehört und von den Nazis nichts zu befürchten hat und dessen Überzeugungen durch den Fall ins Wanken geraten. Bei D. V Bishop mochte ich die Verbindung aus fiktiven Mordfällen und historischen Ereignissen im Florenz der Renaissance Zeit. Insbesondere im zweiten Band wird es sehr persönlich. Darüber hinaus ist die Reihe divers, denn Cesare Aldo ist homosexuell.


Highlights: Sachbücher

The Temptation of Elizabeth Turdor Der Nahostkonflikt Die angespannte Mitte Handbuch Demokratie  Taiwan - Asiens erstaunliche Demokratie Anne Frank 
 
„The Temptation of Elizabeth Tudor“ von Elizabeth Norton
„Der Nahostkonflikt“ von Muriel Asseburg
„Die angespannte Mitte“ von Friedrich-Ebert-Stiftung
„Handbuch Demokratie“ von Andreas Kost, Peter Massing, Marion Reiser (Hg)
„Taiwan - Asiens erstaunliche Demokratie“ von David Demes, Frédéric Krumbein
„Anne Frank - Gesamtausgabe“ von Anne Frank
(zu diesen Büchern gibt es keine ausführliche Rezension auf meinem Blog, sondern nur einen (Sammel-)Beitrag bei instagram)

Sachbücher das Top-Genre 2025 und ich habe mich mit vielen spannenden Themen beschäftigt. Manchmal ist es tatsächlich eine Begebenheit in einem historischen Roman, die mich dazu bringt nach einem Sachbuch zu suchen. Wie Thomas Seymour sich im letzten Band der „Six Tudor Queens“-Reihe an seine Stieftochter Elizabeth Tudor, der späteren Königin Elizabeth I., heranmacht, fand ich sehr schlimm. Das Sachbuch beschäftigt sich genau mit diesem Thema und den anderen Verfehlungen Thomas Seymours, die ihn schließlich aufs Schafott bringen. Elizabeth Tudor überlebt den Skandal und wird später als große Königin aber auch als Virgin Queen in die Geschichte eingehen.
Muriel Asseburgs Buch über den Nahostkonflikt bietet einen guten Überblick über diesen Konflikt und kann gut als Einstieg in dieses Thema genutzt werden.
Eine unbedingte Leseempfehlung für die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die alle 2 Jahre erscheint. Die Methodik wird immer ausführlich dargelegt, man kann sich aber auch gezielt Kapitel heraussuchen und diese lesen. Ich muss sagen, die Titel und die Erklärung dazu, sind immer sehr passend. Diese Mitte-Studie hatte auch einige ermutigende Erkenntnisse für mich parat.
Beim „Handbuch Demokratie“ habe ich mich wieder mal mit den absoluten Basics beschäftigt. Das Buch beschäftigt sich erstmal grundsätzlich mit dem Begriff Demokratie und seiner Geschichte, bevor es sich ausführlich mit allen Ebenen der Demokratie in Deutschland beschäftigt. Es geht runter bis auf Kommunal-Ebene. Es lohtn sich wirklich, sich damit zu beschäftigen, weil man ein größeres Verständnis dafür bekommt, warum hier Dinge so laufen, wie sie laufen.
Taiwans Demokratie hat mich in diesem Jahr für sich begeistert. Taiwan ist sehr spannend, weil es ein souveräner Staat ist, der nur von sehr wenigen Ländern offiziell anerkannt ist und ganz weit oben im Demokratie-Index steht. Deutschland gehört nicht zu den Ländern, die Taiwan anerkannt haben, sonst könnten wir nämlich keine Beziehungen zur Volksrepublik China haben.
In diesem Jahr habe ich nochmals das Tagebuch der Anne Frank gelesen. Es lohnt sich dieses Buch nochmals zu lesen, gerade, wenn es sehr lange her ist. Ich habe alles aus der Schulzeit vergessen und wusste quasi nur noch die Eckdaten. Ich war sehr überrascht, dass sie Schriftstellerin werden wollte und wie viel Intimes Anne Frank von sich preisgegeben hat, aber auch wie viel die Menschen in ihren Verstecken von der Bedrohung durch die Nazis mitbekommen haben.

Das emotionalste Buch des Jahres


Brotherless Night„Brotherless Night“ von V. V. Ganeshananthan ist das Buch, dass mich am meisten berührt hat. Es geht um die 16jährige Tamilin Sashi, die Ärztin werden will und deren Leben durch den Bürgerkrieg in Sri Lanka stark beeinflusst wird. Zwei ihrer Brüder schließen sich den Tamil Tigers an. Die Vermischung von Wahrheit und Fiktion ist gut gelungen. Es ist gut recherchiert und regt zum Nachdenken an. Gerade die Ich-Perspektive ist hier stark gewählt und obwohl ich noch nie auf Sri Lanka war, konnte ich mich gut in Sashi hineinversetzen und ihrer Gedanken und Beweggründe nachvollziehen. Viele schreckliche Ereignisse werden beschrieben und die Grenzen zwischen Richtig und Falsch sind nicht immer eindeutig. Ein wirklich gutes und wichtiges Buch, das im Herbst 2025 endlich auch auf Deutsch erschienen ist. Ich habe es auf englisch gelesen.

Das längste Buch des Jahres


RabenthronMit 896 Seiten ist „Rabenthron“ von Rebecca Gablé mein längstes Buch im Jahre 2025. Eine meiner Lieblingsautorinnen im Historischen Genre darf bei einem Rückblick nicht fehlen. Es geht in diesem Buch zurück nach Helmsby, aber sogar in die Zeit vor dem bisherigen ersten Roman. Ich hatte viel Freude dabei Aelfric of Helmsby kennenzulernen und den Ursprung so mancher Anekdote aus den anderen Romanen mitzuerleben. „Eisenfaust“ hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Die Liebesgeschichten konnten mich diesmal nicht so ganz catchen und für meinen Geschmack kam die Familie Helmsby so manches Mal auch etwas zu gut davon, aber insgesamt dennoch ein sehr guter historischer Roman, der mich gut unterhalten hat.

Das kürzeste Buch des Jahres


Antisemitismus in der Sprache
"Antisemitismus in der Sprache" von Ronen Steinke. Mit gerade mal 80 Seiten ist das ein Buch, dass man mal eben weglesen kann, dass aber dennoch spannende Informationen enthält. Einige Begriffe haben mich doch sehr überrascht, dass sie aus der Jiddischen Sprache kommen. Die Unterscheidung, wann ein Begriff antisemitisch ist und ersetzt werden sollte und wann ein Begriff weiterhin genutzt werden kann, fand ich sehr gut erklärt. 


Welche Bücher habt ihr in diesem Jahr gelesen? Welche sind euch besonders im Gedächtnis geblieben? Mit welchen Themen habt ihr euch sonst so beschäftigt?

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