Samstag, 27. Januar 2024

Rezension: „The Mask of Mirrors“ von M.A. Carrick

The MAsk of Mirrors von M. A. Carrick
Quelle: Orbit
„The Mask of Mirrors“ von M. A. Carrick ist der erste Band der „Rook and Rose“-Trilogie, in dem eine Con-Artistin versucht sich in ein reiches Haus einzuschleichen. M.A. Carrick ist das Pseudonym der beiden Autorinnen Marie Brennan und Alyc Helms. Das Buch ist im Januar 2021 bei Orbit erschienen. Die deutsche Ausgabe erscheint unter dem Titel „Die Maske der Spiegel“ im Mai 2024 bei Panini. 

Zusammen mit ihrer Schwester Tess kommt Ren zurück nach Nadezra. Ihr Ziel? Die Armut hinter sich lassen und sich in eine reiche Adelsfamilie einschleichen. Schauspiel und Lügen sind ihre Stärken und diese sind in einer Stadt voller Intrigen und Machenschaften wichtige Fähigkeiten. Ihr Opfer ist die Familie Traementis, doch sie muss feststellen, dass hier der Schein mehr trügt. 
Auch andere Dinge gehen in der Stadt der Masken vor sich. Kinder werden entführt und wenn sie wieder auftauchen, können sie nicht mehr schlafen und sterben. Wer klaut den Kindern ihre Träume? Und die viel wichtigere Frage: Welcher Zweck wird damit verfolgt? 

Hier weiß ich tatsächlich gar nicht mehr wie ich zu dem Buch gekommen bin. Vielleicht habe ich es auf Goodreads gesehen und es klang interessant oder jemand, dem ich auf instagram folge, hat das Buch gelesen. Das Cover zu diesem ersten Teil sieht auf jeden Fall klasse aus und wurde auch für die deutsche Ausgabe genommen. 
Der Einstieg in die Geschichte war gut. Die Protagonisten wurden vorgestellt und ich habe einen ersten Einblick in die Welt bekommen. Das hier ist ganz eindeutig High Fantasy. Die fantastischen Elemente empfinde ich hier eher als subtil eingebaut und angelehnt an unsere Welt. Es gibt unterschiedliche Völker, es gibt unterschiedliche Kulturen, es gibt unterschiedliche Arten von Magie. Das Gefälle zwischen Arm und Reich ist groß und eines der Völker wird unterdrückt. Ich habe mich schnell in dieser Welt zurechtgefunden und dennoch gibt es immer wieder neue Dinge zu entdecken, so dass es interessant bleibt. 
Die Geschichte hat mich mal mehr, mal weniger gepackt. Es geht hier sehr politisch zu, es geht viel um Intrigen und Lügen und diese brauchen ihre Zeit, um sich so richtig zu entfalten. Manchmal fehlt mir hier ein wenig die Geduld, aber letztendlich bin ich froh, dass ich durchgehalten habe, denn es wurde auch richtig spannend und mit der Zeit sind mir die Personen ans Herz gewachsen. Anfangs war es eher so ein bisschen oberflächlich und das mag ich nicht so gern. Mit Fortschreiten der Geschichte wurde es allerdings immer komplexer und das gefiel mir dann wieder. 
Es gibt mehrere Perspektiven, durch die ich einen Einblick in die Beweggründe der Protagonisten erhalten haben. Das war aber so geschickt gemacht, dass noch immer ein gewisser Interpretationsspielraum erhalten geblieben ist. Die Geschichte hat einen so manches Mal auf eine falsche Fährte geführt. Bei Ren kannte ich ihre Verkleidungen von Anfang an. Beim Gauner (The Rook) ist das hingegen etwas ganz anderes. 
Größtenteils folgen wir Ren in diesem Roman, die eine schwere Kindheit hinter sich hat, in der sie auch klauen musste, um zu überleben. Es hat ihr allerdings auch das Handwerkszeug mitgegeben, um die Familie Traementis zu täuschen und Zugang zur Familie zu erhalten. Ihre Schwester Tess ist die wichtigste Person in ihrem Leben. Diese wiederum würde sich auch mit weniger zufrieden geben und sich wünschen einer ehrlichen Arbeit nachzugehen und ein einfaches Leben zu führen. 
Mit The Rook (Gauner) haben wir eine Art Robin Hood in der Geschichte. Die Adeligen sind seine Feinde und von der ärmeren Bevölkerung wird er als Held bewundert. Allerdings ist bei einer seiner Aktionen ein Unschuldiger getötet worden, was diesen sehr belastet, denn The Rook (Gauner) tötet nicht. 
Als ich beim Lesen zusätzlich ein bisschen im Internet zur Reihe geschaut habe, habe ich gelesen, dass diese Reihe als queer-normal beworben wird. Zuerst konnte ich mit diesem Begriff nicht so viel anfangen. Es gibt einige Dinge, die mir aufgefallen sind, wie z.B. von Anfang an wird in diesem Buch deutlich gemacht, dass auch Frauen als Soldaten arbeiten können und in hohe Ränge aufsteigen können, was eher in die Kategorie Gleichberechtigung fällt. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden dann immer wieder neue Informationen eingebracht. Es ist kein Skandal, wenn eine Frau einer Frau den Hof macht. In adeligen Kreisen können auch Hochzeiten zwischen Männern arrangiert werden, dass diese politisch bedeutsam müssen, hat sich allerdings nicht geändert. Diese Dinge sind in dieser Reihe halt alle normal und daher passt das Label queer-normal für diese Reihe. 
Es gibt hier viel Flirten und so ein bisschen Spannung zwischen unterschiedlichen Personen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob es in den nächsten Bänden noch explizitere Szenen geben wird. In diesem Buch gab es eine explizitere Szene und die empfand ich dann tatsächlich als etwas unpassend, weil das restliche Buch eben nicht auf solche Szenen setzt. Es hat für mich irgendwie nicht so ganz zum Gesamtbild der Geschichte gepasst. 
Am Ende des Buches gibt es ein Personenverzeichnis und ein Glossar. Das Personal in dieser Geschichte ist umfangreich, so dass ich dies als hilfreich emfand und auch das Glossar hat dazu beigetragen, dass ich das ein oder andere in dieser Geschichte nochmal etwas besser verstanden habe. 

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht. Der erste Teil der Geschichte wird hier rund abgeschlossen. Es ist eine komplexe Geschichte, in der Intrigen und Politik eine große Rolle spielen, die zwischendrin aber auch ein bisschen Action zu bieten hat. Empfehlenswert also für alle, die gerne High Fantasy mit Intrigen und Ränkespielen mögen.
 

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Titel: The Mask of Mirrors
Verlag: Orbit
Autor*in M. A. Carrick
Erscheinungsdatum: 21.01.2021
ISBN: 978-0356515175

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