Samstag, 16. September 2023

Rezension: „Janus“ von Phillip P. Peterson

Janus von Phillip P. Peterson
Quelle: Fischer Tor
„Janus“ ist der neueste Science-Fiction Thriller von Phillip P. Peterson, in dem es um den Wettlauf zweier bemannter Raumschiffe zum Marsmond Phobos geht. Erschienen ist der Roman im August 2023 bei Fischer Tor. 

Neue hochauslösende Fotos von einem Objekt auf dem Marsmond Phobos lösen einen Wettlauf zum Mars aus. Es wird vermutet, dass es sich um außerirdische Technologie handelt und sowohl die USA als auch Russland und China wollen diejenigen sein, die als erstes dort ankommen und in dessen Besitz gelangen. In wenigen Monaten stellen beide Parteien bemannte Missionen zusammen und brechen zum Marsmond Phobos auf. Jeder kleinste Fehler könnte den Tod bedeuten und über das, was sie auf den Mars erwartet, kann nur spekuliert werden. 

Neue Bücher von Phillip P. Peterson sind mittlerweile für mich gesetzt. Der Autor kann wissenschaftliche Theorien gut und verständlich erklären und ich liebe es mir diese Dinge vorzustellen. 
Die Geschichte beginnt typisch und schafft erst einmal den Rahmen für die kommenden Ereignisse. Es lässt sich flüssig lesen und ich habe einen ersten Eindruck von den Personen bekommen, die eine Rolle spielen werden. Es gibt zwei Perspektiven. Einerseits haben wir den Blick eines NASA-Managers und andererseits den Blick einer Astronautin auf die Ereignisse. 
Der Roman hat Elemente aus dem Science-Fiction und Thriller-Genre. Peterson hat hier wieder viele Hintergrundinformationen eingebaut, sei es über den Mars oder zur Vorbereitungen auf bemannte Missionen ins All. In diesem Fall natürlich auch, wie eine bemannte Mission zum Mars aussehen könnte und das wirkte für mich recht glaubhaft, auch wenn ich natürlich nicht alles genau geprüft habe. Das Buch spielt nicht weit in der Zukunft, daher sind es die Gegebenheiten der Raumfahrt, die wir jetzt haben und die weiter gedacht werden. Den Thriller-Anteil finden wir im Wettlauf der beiden Missionen und den politischen Implikationen, die sich daraus ergeben. Für mich klang hier einiges absurd und realistisch zugleich. Auch aktuelle politische Entwicklungen wurden in diesen Teil mit einbezogen. 
Durch die beiden Perspektiven werden auch zwischenmenschliche Konflikte mit ins Buch reingebracht. Jenny Nelson ist eine Astronautin, die mit zum Mars aufbrechen wird. Ihren unbedingten Willen zum Mars zu reisen und dann auch den nötigen Mut dafür aufzubringen habe ich sehr bewundert, gerade auch in Hinsicht der Eile, in der diese Mission vorbereitet wird. Es wird wirklich Menschen auf diesem Planeten geben, die dazu bereit wären, immerhin sind irgendwann mal Menschen als erstes zum Mond geflogen oder haben Weltraumstationen gebaut. 
Daniel ist ein Manager bei der NASA und Jenny Nelsons Freund. Durch seinen Job hat er viele Kontakte in die Politik und Einblick in die Mission zum Mars, zu der seine Freundin dann auch wirklich aufbricht. Hier kommt dann auch das Zwischenmenschliche ins Spiel. Eine geliebte Person auf eine Mission gehen zu lassen, dessen Ausgang nicht gewiss ist und die einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt, stelle ich mir nicht leicht vor und so ergibt sich hier einiges Konfliktpotenzial. 
Die Vorbereitungen auf die Mission so wie die Mission selber haben mir sehr gut gefallen. Da sind wir bei dem Punkt, dass ich mir sowas einfach gerne vorstelle. Ich hätte nicht den Mut, das wirklich durchzuziehen, aber sich mit Hilfe eines Buches vorzustellen, dass man in einem Raumschiff sitzt, im Weltall ist und sich auf dem Weg zum Mars befindet, finde ich klasse. Die Erde wirklich aus dem Weltall zu sehen oder dann auch wirklich am Mars zu sein muss gigantisch sein. 
Am Ende des Buches gibt es ein kurzes Nachwort des Autors, dass noch ein paar zusätzliche Informationen enthält und noch ein bisschen deutlicher macht, was hier Fiktion ist und was nicht. 

Fazit: Ein solider Science-Fiction Thriller, der sich schnell lesen lässt und einen gut unterhält. Am meisten gefallen mir immer die Teile, in denen ich mir die Weltraummission vorstellen kann. Die politischen Implikationen sorgen für zusätzlichen Spannungsfaktor, sind mir mittlerweile aber ein bisschen zu vorhersehbar geworden. Ich glaube für Neueinsteiger ins Genre ist vielleicht nicht so gut geeignet. Wer regelmäßig Science-Fiction liest, wird denke ich seine Freude haben.
 

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Titel: Janus
Verlag:Fischer Tor
Autor*in: Phillip P. Peterson
Erscheinungsdatum: 30.08.2023
ISBN: 978-3-596-70892-5

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