Samstag, 8. Juli 2023

Rezension: „A Desolation Called Peace“ von Arkady Martine

A Desolation Called Peace
Quelle: Tor Books / Macmillan
„A Desolation Called Peace“ ist der zweite Teil rund um Mahit Dzmare und Three Seegrass. Diesmal begeben sich beide auf eine Mission, um den Erstkontakt zu einer Alien-Spezies herzustellen. 

Nine Hibiscus wird an den Rand des Imperiums geschickt, um sich einer Alien-Armada zu stellen. Niemand kann mit dieser kommunizieren, niemand kann sie stoppen oder zerstören und so gehen Nine Hibiscus langsam die Optionen aus. Sie fordert diplomatische Vertreter an. Doch wie spricht man mit Aliens, die auf eine vollkommen andere Weise kommunizieren? Dieses Problem müssen Mahit Dzmare und Three Seegrass lösen. Ein Fehlschlag könnte das Ende von Teixcalaan und sehr viele Tote in einem endlosen Krieg bedeuten. 

Der erste Band dieser Reihe hat mich fasziniert und begeistert, auf Grund seiner Komplexität wusste ich allerdings, dass ich mir mit dem zweiten Band nicht allzu viel Zeit lassen darf und so bin ich erneut in Teixcalaan und seiner Politik versunken. 
Der zweite Teil knüpft direkt an den ersten Band an und ist eine Fortführung der Geschichte, gleichzeitig ist die Herausforderung in diesem Buch eine ganz andere. Es gibt mehrere Ebenen, die an manchen Punkten miteinander verbunden sind und es ist wieder einmal sehr komplex wie ich finde. Hinzu kommt die Besonderheit der teixcalaanischen Kommunikation, die bisweilen sehr poetisch ist und bei der viel zwischen den Zeilen gelesen werden muss. Ich habe auch diesen zweiten Teil auf englisch gelesen und zeitweilig war es für mich ein Synonymwörterbuch, was es manchmal etwas schwierig gemacht hat, mein Englisch aber mit Sicherheit vorangebracht haben wird. 
Jedem Kapitel vorangestellt sind zwei Zitate. Das erste sind meist Briefe, Anordnungen oder kleine Geschichtsinformationen und mit dem zweiten Zitat bekommen wir Einblicke in Nineteen Adzes Tagebuch. Diese Zitate helfen dabei das Geschehen im Buch einordnen zu können und haben einen Bezug zur Geschichte. In den Kapiteln selber springen wir zwischen den unterschiedlichen Perspektiven von Three Seegrass, Mahit Dzmare, Eight Antidote und Nine Hibiscus. 
Mahit Dzmare gibt uns hierbei Einblick in die sogenannten Stationer. Sie ist als Diplomatin nach Teixcalaann geschickt worden und befindet sich zu Beginn dieses Buches auf Heimaturlaub. Die Stationer haben eine besondere Technologie, die sogenannten Imago-Maschinen, die ihnen Zugriff auf die Erfahrungen ihrer Vorgänger ermöglichen. Die Interessen der Stationer unterscheiden sich von Teixcalaans und Mahit befindet sich in der Mitte dieses Konflikts, hat allerdings auch einen persönlichen Konflikt mit den Stationern und deren Zielen. 
Three Seegrass hingegen möchte sich profilieren. Als die diplomatische Anfrage vom Rande des Imperiums bei ihr eintrifft, begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise und sieht die Chance Mahit Dzmare wiederzusehen. Sie ist Teixcalaanerin durch und durch, hat sich allerdings schon immer für Geschichte und andere Kulturen interessiert und so ist die Möglichkeit als erste mit einer Alien-Spezies zu sprechen für sie sehr verlockend. 
Nine Hibiscus hingegen ist schon etwas länger am Rand des teixcalaanischen Reiches und sieht sich dieser Alien-Armada gegenüber, gegen die es kein Mittel geben zu scheint. Gleichzeitig hat sie Machtkämpfe innerhalb ihrer Sechs Legionen auszukämpfen. Ihre Autorität wird durch Sixteen Moonrise in Frage gestellt und auch die politischen Kämpfe im Herzen Teixcalaans scheinen bis zu ihr zu reichen. 
Eight Antidote ist der Thronfolger Teixcalaans. Mit seinen 11 Jahren ist er noch sehr jung, wird aber bereits auf seine Rolle als zukünftiger Herrscher des Reiches vorbereitet. Ihm werden von unterschiedlichen Personen Aufgaben gestellt, die er lösen soll und die ihm einen komplexen Einblick in seine zukünftigen Herausforderungen gewähren, ihn allerdings direkt auch in die aktuellen Machtkämpfe des Imperiums hineinziehen. 
Es ist gar nicht möglich sich hier kurz zu fassen, weil ganz unterschiedliche Themen aufeinander treffen und miteinander verwoben werden. Mir hat das sehr gefallen. Es ist kein Buch, dass mal eben so weggelesen werden kann, sondern bei dem man etwas länger über das Gelesene nachdenken kann. Es ist ein sehr politisches Buch, bei dem Diplomatie eine große Rolle spielt. 
Ich bin allen Personen im Buch gerne gefolgt. Ich habe mich gefreut den Weg von Mahit Dzmare und Three Seegrass erneut ein Stück zu begleiten. Die beiden sind wirklich etwas Besonderes und haben mir im Zusammenspiel sehr gut gefallen. Eight Antidote ist diesmal mehr in den Vordergrund gerückt, was ich klasse fand. Ich bin gerne seinen Gedankengängen gefolgt und habe mich mit ihm seinen Herausforderungen gestellt. Nine Hibiscus ist wahrscheinlich diejenige, die ein wenig blass für mich geblieben ist. Sie steht ein bisschen im Hintergrund der Ereignisse am Rande des Imperiums, aber auch sie hatte tolle Momente, die ich gerne verfolgt habe. 
Das Buch war für mich zu keinem Zeitpunkt langweilig, die Geschichte braucht allerdings Zeit um sich richtig zu entfalten. Gerade zum Schluss wurde es sehr spannend. Die Alien-Spezies ist für mich ein bisschen abstrakt geblieben. Insgesamt kann man festhalten, dass die wichtigsten Eckpunkte aufgeklärt und zu einem Ende geführt wurden, es gibt allerdings genügend Potenzial für weitere Bände, sei es nun die Vorgeschichte oder auch fortführende Romane. 

Fazit: Auch der zweite Teil konnte mich überzeugen und ich bin Mahit Dzmare und Three Seegrass bei ihrem Erstkontakt mit einer Alien-Spezies gerne gefolgt. Es ist erneut sehr politisch und der englische Wortschatz ist nicht ganz so einfach zu verstehen. Teixcalaan ist ein faszinierendes Imperium, dass es zu erkunden lohnt.
 

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Titel: A Desolation Called Peace
Verlag: Tor Books
Autor*in: Arkady Martine
Erscheinungsdatum: 03.02.2021
ISBN: 9781250186461

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