Samstag, 6. März 2021

Rezension: „Die Störung“ von Brandon Q. Morris

Quelle: Fischer Tor
„Die Störung“ von Brandon Q. Morris handelt von einer Weltraummission, die einen Blick auf den Urknall werfen möchte. Erschienen ist der Roman bei Fischer Tor im Februar 2020. 

2094: 20 Jahre sind die vier Astronaut*innen zu ihrem Ziel geflogen. Kein Mensch hat sich bisher weiter von der Erde entfernt. Sie wollen mithilfe exakt ausgerichteter Sonden einen Blick auf die Entstehung des Universums erhaschen, doch bei einem ersten Test ist ein Schleier auf dem Bild zu sehen. Für die Astronomin Christine ist dies eine herbe Enttäuschung. Sie macht sich an die Arbeit eine Lösung zu finden. Doch was sie dann findet, erschüttert sie zutiefst. 

Meine Reise in der Welt der Science-Fiction geht weiter und ich habe mich erneut an Hard Science-Fiction gewagt. Für mich persönlich klingt ein Blick auf den Urknall einfach spannend und was könnte man dabei möglicherweise entdecken? Theorien hierzu gibt es bestimmt genug. 
Ich habe mich mit diesem Buch zu Anfang etwas schwer getan und ich gebe zu, zuerst dachte ich, ich bin einfach zu dumm für dieses Buch. Gerade am Anfang wird recht viel mit Fachbegriffen und Theorien um sich geworfen und ich musste mich daran gewöhnen, bestimmte Dinge einfach hinzunehmen, dennoch war zumindest für mich alles noch faszinierend genug, dass ich dem Ganzen auf den Grund gehen wollte und ich wurde mit Fortschreiten des Buches mit befriedigenden Erkenntnissen belohnt. 
Den Schreibstil empfand ich als sehr nüchtern. Die Dinge werden so beschrieben wie sie sind, man ist bei Beobachtungen dabei und schließt seine Schlüsse daraus und dennoch hat das Ganze irgendwie Spannung erzeugt. Ich bin durch einige Emotionen mit diesem Buch gegangen: Verwirrung, Angst (Grusel), Erleichterung, Faszination. Dieses Buch war auf jeden Fall eine interessante Leseerfahrung für mich, gerade auch im Hinblick darauf, dass so etwas Ähnliches in Zukunft möglich sein wird. Wer entscheidet sich dafür sein Leben aufzugeben und mit lediglich drei anderen Personen für die nächsten 20 Jahre durchs Weltall zu fliegen? Das ist ja nicht wie Star Trek, wo viele Menschen auf einem Schiff leben und sich Beziehungen entwickeln können. 
Wir bekommen in diesem Buch auf jeden Fall einen Einblick wie so eine Raumfahrtmission aussehen könnte. Wir sind dabei, wie mit der Erde über eine weite Strecke kommuniziert wird, sind bei der Entscheidungsfindung dabei, wenn sich Probleme ergeben, erleben wie Reparaturen im Weltall erledigt werden, die Wichtigkeit der Zusammensetzung der Raumschiffcrew und noch vieles mehr. 
Es ist recht schwierig etwas zu dem Buch zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Die Geschichte ist deutlich anders verlaufen als ich es erwartet habe. Das hatte für mich positive als auch negative Aspekte. Es gibt auch einen Teil der Geschichte, der rein auf der Erde spielt, der aber im Verlauf wichtige Erkenntnisse zu dieser Raumfahrtmission beiträgt. 
Ich war bei den Personen und den Ereignissen dabei, aber eine wirkliche tiefe Verbindung zu jemanden hatte ich nicht. Ich war ein Beobachter von außen, der zwischendrin versucht hat sich vorzustellen, wie man selber mit den Dingen, die im Buch passieren umgehen würde. Meine Lieblingsserie Fringe hat an mancher Stelle dazu beigetragen, dass ich dem ein oder anderen Phänomen besser folgen konnte. 
Die Crew an Bord hatte eine spannende charakterliche Zusammensetzung. Jeder hatte seinen eigenen Antrieb bei dieser Mission dabei zu sein, die eine Person ist optimistischer ran gegangen als jemand anderes, jeder hat spezielles Wissen mitgebracht. Am meisten beeindruckt hat mich dennoch Rachel als CapCom dieser Mission auf der Erde. Sie hat immer das Wohl der Crew im Sinn, obwohl diese 4,3 Lichtjahre von ihr entfernt ist. 
Das Buch hat einen ausführlichen Anhang, der einige Phänomene erklärt, die auch im Buch eine Rolle spielen. Mit über 30 Seiten ist dieser wirklich sehr lang und die Erklärungen sind ganz gut, aber ich bin dennoch an der ein oder anderen Stelle ausgestiegen. Mit Quantenphysik ist doch einiges möglich, was irgendwie nicht so recht logisch erscheinen möchte, der Autor beweist hier aber einen exquisiten Humor und man begegnet hier einigen Begriffen, die man auf jeden Fall schon mal gehört hat. 

Fazit: Ein Roman, der anders war als erwartet und der für mein Empfinden, der Inbegriff eines Science-Fiction-Romanes ist. Einen Science-Fiction Neuling würde ich diesen Roman nicht empfehlen, da das glaube ich eher abschreckend wirken würde. Man sollte den Klappentext spannend finden und sich grundsätzlich für wissenschaftliche Themen und den Weltraum interessieren.
 
Weitere Meinungen zum Buch:
 

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Titel: Die Störung
Verlag: FISCHER Tor
Autor: Brandon Q. Morris
Erscheinungsdatum: 27.01.2021
ISBN: 978-3-596-70047-9 
 
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

4 Kommentare:

  1. Hi Moni!

    vielen Dank für die Vorstellung, das klingt wirklich faszinierend!
    Ich kenne mich mit der Materie zwar auch nicht gut aus, aber ich liebe die Spekulatioinen um den Urknall, Quantenphysik und was da alles für Theorien rumschwärmen :)
    Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie man in der "kurzen" Zeit von 20 Lichtjahren "dem Urknall" nähern kann, aber gerade deswegen macht es mich neugierig, wie der Autor das hier erklärt hat.

    Das kommt auf die Wunschliste :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hey Aleshanee,

      Stoff für Theorien liefert das Buch genug. Na ja wie will man sich überhaupt dem Urknall nähern? Dazu müsste man ja in die Vergangenheit reisen. Das Buch wird dir spannende Erläuterungen dazu liefern, wie man womöglich einen Blick auf den Urknall werfen kann und was dabei so schief gehen kann. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen und bin gespannt, wie es dir gefallen wird.

      LG, Moni

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    2. Ja, das ist der Knackpunkt warum ich nicht ganz verstehe, wie das hier funktionieren soll :D
      Allerdings sieht man ja Lichter von längst erloschenen Sternen - aber immer wenn ich über so was nachdenke, verknotet sich mein Gehirn *lach* Ich bin jedenfalls gespannt!

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    3. Das kann ich verstehen. Da geht es mir recht ähnlich.

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