Quelle: Fischer |
Marcella Riggins wollte immer mächtig sein. Um dies zu erreichen hat sie in ihrer Jugend den Mafiosi Marcus Riggins geheiratet. Der jedoch bringt sie nach 12 Jahren Ehe um. Noch während sie stirbt schwört sie Rache und da dies in Kombination mit einem unbedingten Überlebenswillen dazu führt, dass man ein ExtraOrdinärer wird, wacht sie mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder auf. Darauf bedacht nie wieder im Schatten irgendeiner Person zu stehen, sorgt sie für einige Furore und bringt schließlich auch Eli Ever und Victor Vale auf den Plan. Die Konsequenzen, die dies mit sich bringt, hat sie allerdings nicht bedacht.
Dies ist wieder ein sehr zwiespältiges Buch, zu dem mir die Rezension zu schreiben, sehr schwer fällt. Der erste Band konnte mich mit seinem Konzept überzeugen und hatte durch seine düstere Atmosphäre etwas Besonderes, das irgendwie neu war. In diesem Buch setzt die Autorin auf das gleiche Rezept und das war mir irgendwie zu wenig.
Am Schreibstil kann man nichts aussetzen. Dieser konnte mich ins Geschehen ziehen und ich konnte mir alles gut vorstellen. Ich habe mich allerdings immer wieder dabei ertappt, dass ich mir dachte, hier würde mir ein 2 bis 3stündiger Film besser gefallen. Es sind einige Szenen dabei, die mir visuell als Filmerlebnis und mit komprimierterer Geschichte einfach besser gefallen hätten.
Der Roman hat wieder mehrere Zeitebenen, die zum Ende hin immer näher an das Jetzt rücken. Hier werden unterschiedliche Aspekte beleuchtet. Es gibt einen Handlungsstrang, der sich mit Marcella Riggings und ihrer Vergangenheit beschäftigt. Wir haben die Geschichte rund um Victor Vale, der in diesem Band ein Problem lösen muss. Es gibt eine Organisation namens EON, die Jagd auf ExtraOrdinäre macht und auch in die Vergangenheit von Eli Ever erhalten wir einen neuen Einblick.
Die Autorin setzt hierbei auf Vieles, das sich bewährt hat und mir hat irgendwie was Neues gefehlt. Es gibt einige Schocker im Buch, weswegen man auf keinen Fall zartbesaitet sein sollte, aber das erwartet man nach dem ersten Band auch. Für mich hat die Geschichte stellenweise vor sich hingeplätschert und ich hatte einfach nicht den Drang, dass ich unbedingt weiterlesen muss. Das Ende ist offen und deutet ein weiteres Buch an, was ich vielleicht nicht lesen werde. Das kommt sehr drauf an, ob mich der Klappentext überzeugen kann. Darüber hinaus konnte mich die Auflösung einiger Stränge nicht überzeugen. Ich fand es teilweise zu leicht gelöst, was die Spannung aus dem Ganzen genommen hat.
Jeder Charakter in diesem Buch ist ambivalent, was diese Reihe gerade interessant macht, was aber dazu führt, dass man nicht wirklich eine Identifikationsfigur hat. Es ist ein Buch, was genau mit diesem Konzept spielt und ich fand es spannend, die Motive der einzelnen Figuren zu hinterfragen. Man begleitet die Personen und findet Dinge, die man gut an ihnen findet, aber dann machen ebenjene Personen Dinge, die nicht in Ordnung sind. Andererseits passieren auch Sachen, die man selbst seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde und irgendwie fühlt man mit jeder Person so ein bisschen mit und kann deren Verhalten nachvollziehen, aber andererseits fragt man sich auch, was das über einen selber aussagt.
Fazit: Ein Buch mit interessanten Charakteren und altbewährtem Rezept, das beim zweiten Mal nur mittelmäßig überzeugen kann. Gezielte Schocker werden gesetzt, die allerdings nicht ihre volle Wirkung entfalten können. Empfehlenswert für Personen, die Band 1 bereits kennen und die vom diesem absolut umgehauen worden sind; für alle anderen gibt es nur eine bedingte Leseempfehlung.
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Verlag:Fischer Tor
Autor: V. E. Schwab
Reihe: Villains #2
Erscheinungsdatum: 29.04.2020
ISBN: 978-3-10-491118-2
Vielen Dank an netgalley und den Verlag für die Bereitsstellung des Rezensionsexemplars.
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