Quelle: Lübbe |
Die alles entscheidende Schlacht steht bevor. Eine Armee aus befreiten Fabelwesen macht sich bereit, um an der Seite ihres Königs Nusar für ihre Freiheit zu kämpfen. Doch zuvor soll der ehemalige Dieb Samir nach Mythia gelangen und dort die geheimen Namen aller Fabelwesen stehlen. Mit Hilfe ebenjener Namen möchte die Wüstenhexe Layl die Fabelwesen auf ihre Seite ziehen und dies muss verhindert werden.
Die Gelehrtentochter Kani befindet sich hingegen auf ihrer eigenen Reise. Sie muss sich selbst finden, denn nur so kann sie die nötige Stärke erlangen, um im Kampf gegen Layl bestehen zu können.
Ich bin mal wieder verliebt in ein Buch von Akram El-Bahay und gleichzeitig bin ich traurig, dass die Reise rund um „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ nun ein Ende gefunden hat.
Der Einstieg in den finalen Band ist gelungen. Es ist spannend und atmosphärisch. Die Rückblenden sind geschickt eingebaut, so dass man sich an die wichtigen Ereignissen aus den Vorgängern erinnert und direkt wieder mitten im Geschehen ist.
Ich liebe den Schreibstil von Akram El-Bahay. Dieser nimmt mich immer wieder aufs Neue für sich ein. Es ist so poetisch, man kann sich gleichzeitig aber alles sehr gut vorstellen und ist dabei noch gut und flüssig lesbar. Ich liebe die Bilder, die der Autor in meinem Kopf entstehen lässt.
Ich liebe die Fantasie des Autors und wie er unterschiedliche Kulturen verbindet, von denen man denkt, es würde nicht zusammen passen. Es gibt Wesen mit Flügeln und Krallen, es gibt Pferdemenschen, es gibt Wasserwesen, die sich unsichtbar machen können und noch vieles mehr. Bei der Auswahl der Bezeichnungen der Wesen hat sich der Autor unheimlich viel Mühe gegeben, genauso wie bei den Namen der handelnden Personen. Hinter jedem Namen steckt eine besondere Bedeutung, die zu der Person und ihrer Rolle passt.
Auch in diesem Band gibt es wieder die Geschichten in den Geschichten, die mir immer sehr gefallen und der Handlung ein neues Puzzleteil hinzufügen. Sie helfen dabei das Geschehen besser einzuordnen und man erhält wichtige Informationen, um die Geschichte besser zu verstehen.
Der Spannungsbogen wurde den gesamten Roman über hochgehalten. Es gab Enthüllungen, mit denen man nicht gerechnet hat, spannende Kämpfe und interessante Entwicklungen. Ein großes Thema in diesem Buch und der gesamten Reihe ist Veränderung und Wandel. Zwischen den Zeilen und den Weisheiten kann man sehr viel für sich mitnehmen.
Mit den Personen habe ich mitgefiebert und ihre Reise in diesem Buch gerne begleitet. Samir und Kani sind die unangefochtenen Hauptfiguren, die sehr viel mit dem Wandel zu tun haben, der da kommen soll. Ich mochte ihre Beziehung zueinander, aber auch der persönliche Weg, den jeder von ihnen alleine beschreiten musste. Ich fand es gut, dass deren Liebesgeschichte zwar eine Rolle spielt, diese aber nicht alles beherrscht.
Shagyra ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er mausert sich zu einem sehr guten Freund von Samir mit besonderen Talenten. Sein Zwiespalt mit seiner Vergangenheit und die Liebe zu seinem Bruder haben mich sehr beeindruckt. Auch Nusar ist jemand, der mit seiner Vergangenheit hadert und einen neuen Weg einschlägt. Ich fand es spannend mitzuverfolgen, wie er alte Eigenschaften und neue Erkenntnisse geschickt miteinander verbindet.
Die heimlichen Helden sind allerdings die Urinsammlerin Umm und der Bibliothekar Jacobus. Letzterer begeistert einen mit seinem Ehrgeiz, den man ihm als knorriger und alter Bibliothekar gar nicht zugetraut hätte und Umm ist einfach eine Marke für sich, die mit ihrer lockeren Art und witzigen Sprüchen immer wieder für Lacher sorgt. Man sollte sie allerdings nicht unterschätzen, denn auf den Kopf gefallen ist die alte Umm nicht.
Auf der bösen Seite haben wir die Sahira Layl und den weißen König. Wirklich gehasst habe ich diese Personen allerdings nicht. Auch diese beiden haben ihre Geschichte, die sie zu dem gemacht hat, was sie sind. Es war spannend ihren Hintergrund zu lesen, auch wenn ich nicht auf ihrer Seite stand und auch sie tragen ihren Anteil daran, dass mir dieses Buch so gut gefallen hat.
Lediglich das Ende kam mir nachher etwas zu abrupt, auch wenn es insgesamt gesehen einen sehr runden Abschluss für diese Reihe gibt. Es könnte gut sein, dass ich die Reihe irgendwann noch einmal lese und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auf Grund der Komplexität dieser Geschichte noch einiges Neues entdecken werde.
Fazit: Ein würdiges und sehr gelungenes Finale für diese Trilogie, die mich auf sehr vielen Ebenen begeistert hat. Wer es gerne fantasievoll, poetisch und tiefgründig mag, ist bei dieser Reihe, die teilweise schon fast wie ein Märchen aus 1001 Nacht wirkt, auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Von mir gibt es eine ganz große Leseempfehlung.
Weitere Meinungen zum Buch findet ihr hier:
Blätterwald Buchblog
Der Büchernarr
Buchpfote
Rezensionen zu vorherigen Teilen:
Bücherstadt
Bücherkönig
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Verlag: Lübbe
Autor: Akram El-Bahay
Reihe: Die Bibliothek der flüsternden Schatten #3
Erscheinungsdatum: 30.09.2019
ISBN: 978-3-404-20952-1
Liebe Moni,
AntwortenLöschenich schäme mich, erst so spät zu kommentieren. Tut mir wirklich leid.
Wir gehen mit unserer Meinung recht gut einher würde ich sagen ;-) Wir werden beide weitere Bücher des Autors verschlingen, der einfach ein einzigartiges Händchen für Fantasy hat.
Liebe Grüße
Tina
Hey Tina,
LöschenMach dir keine Gedanken. Das geht mir oftmals nicht anders. Ich komme leider auch in letzter Zeit viel zu wenig zum kommentieren.
Das werden wir auf jeden Fall. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Welten, die der Autor erschaffen wird.
LG, Moni