Samstag, 1. Dezember 2018

Rezension: „Die Rose des Herzogs“ von Marita Spang

Die Rose des Herzogs von Marita Spang
Quelle: Droemer-Knaur
In „Die Rose des Herzogs“ erzählt Marita Spang die Geschichte der eher unbekannten Adeligen Charlotte de Rohan-Rochefort, die zur Zeit der französischen Revolution gelebt hat. Als ebook ist der Roman bei Knaur bereits im September 2018 erschienen. Das Taschenbuch folgte im November 2018.

Ettenheim, 1792: Die französische Revolution hat den Adeligen des Landes ihre Güter gekostet und so bleibt vielen nur die Flucht ins Exil. Charlotte de Rohan-Rochefort ist gemeinsam mit ihrem Onkel, spöttisch „Kardinal Collier“ genannt, und ihrem Vater und Bruder ins beschauliche Ettenheim geflohen. Dort lernt sie kurze Zeit später Louis-Antoine, den Herzog von Enghien, kennen, der sofort von ihr bezaubert ist und um sie zu werben beginnt. Doch Charlottes Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter wurde kurz zuvor bei den Septembermassakern in Paris ermordet und so hat es der Herzog anfangs schwer. Doch mit Hartnäckigkeit kann er ihr Herz gewinnen und es entsteht eine Liebe, die gegen viele Prüfungen bestehen kann. Doch dann gerät Louis-Antoines ins Visier von Napoleon Bonaparte…

Der zweite Roman, den ich innerhalb kurzer Zeit von Marita Spang lese und auch dieser hat mir wieder gut gefallen, auch wenn ich gestehen muss, dass mich das Weingut noch ein wenig mehr packen konnte.
Der Schreibstil war wieder gut und flüssig zu lesen. Die Autorin versteht es das Kopfkino anzukurbeln. Ich konnte mir die Ereignisse und die beschriebenen Landschaften wunderbar vorstellen und bin dadurch sehr schnell in die Geschichte eingetaucht.
Anhand der Geschichte der Prinzessin Charlotte de Rohan-Rochefort wird beispielhaft das Schicksal vieler Adeliger, die aufgrund der französischen Revolution ins Exil flüchten mussten, geschildert. Man erlebt die Aufstände in Paris nach dem Sturm auf die Bastille, man ist hautnah bei der Schreckensherrschaft der Revolutionäre dabei und verfolgt die Bemühungen und vielen Schlachten der Royalisten, die sich immer wieder im Exil formieren. Manchmal habe ich mir hier eine andere Perspektive gewünscht, denn die Werte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ für die die Revolutionäre gekämpft haben, sind für mich sehr in den Hintergrund gerückt. Ich verstehe aber durchaus, warum das in diesem Roman nicht so eine große Rolle gespielt hat und werde daher demnächst wohl noch einen Roman aus einer anderen Perspektive lesen.
Die Personen in dem Buch sind mir sehr ans Herz gewachsen. Charlotte ist eine sympathische Person, die sich zwar auch um ihre Haare und ihr Auftreten so einige Gedanken macht, aber dennoch das Herz am rechten Fleck hat. Wenn es drauf ankommt, kann sie sich auch mit wenig zufrieden geben. Louis-Antoine ist ein Schwerenöter, dem die Frauen zu Füßen liegen, der aber der Prinzessin vollkommen verfällt. Auf ihm lastet eine schwere Bürde. Er ist Soldat und steht für die Ideale der Royalisten ein und er ist der einzige Enkel, der den Fortbestand der Familie sichern kann.
Die Dogge Mohiloff konnte mit ihrer Treue mein Herz erobern und auch der Onkel Charlottes konnte mich mit seiner Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber allen Emigranten für sich gewinnen.
Der Roman wurde wieder hervorragend recherchiert und die großen historischen Fakten stimmen. Bei der Geschichte rund um Louis-Antoine und Charlotte hat sich die Autorin einige Freiheiten genommen, gerade weil über das Leben von Charlotte Rohan-Rochefort nicht all zu viel bekannt ist. Es ist alles noch im Rahmen, wenn auch für mich persönlich schon hart an der Grenze.
Ausgestattet ist der Roman mit einem umfangreichen Personenverzeichnis, das fast ausschließlich historisch verbürgte Persönlichkeiten aufführt, Kartenmaterial, einem Glossar, einer Zeittafel, einem Quellenverzeichnis und einem ausführlichen Nachwort, das Fiktion und Wahrheit trennt.

Fazit: Ein gut recherchierter und empfehlenswerter Roman, wenn man sich für die französischen Revolution und das Schicksal der Emigranten interessiert. Frauen werden durch den Roman, glaube ich, mehr angesprochen, es ist dennoch weit entfernt von einem kitschigen Histo-Liebesroman, sondern man kann auch einiges über die Zeit Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts mitnehmen.

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Titel: Die Rose des Herzogs
Verlag: Droemer-Knaur
Autor: Marita Spang/Marie Lacrosse
Erscheinungsdatum: 02.11.2018
ISBN: 978-3-426-52022-2

2 Kommentare:

  1. Liebe Moni,
    diesen Roman muss ich unbedingt noch lesen...er steht ganz oben auf meiner Wunschliste. Mich hat Marita Spang mit "Blut und Seide" überzeugt...ein ganz toller historischer Roman!
    Das Weingut unter ihrem Pseudonym mochte ich ebenfalls sehr. Ich freue mich schon auf den Folgeband.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      Dann bin ich mir ganz sicher, dass dir auch dieser Roman gut gefallen wird. Viel Spaß beim Lesen und danke für deinen Besuch bei mir.

      LG, Moni

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