Rezension: „Andromeda - Die Begegnung“ von Brandon Q. Morris

Quelle: HardSF.de

„Andromeda - Die Begegnung“ von Brandon Q. Morris ist der erste Teil einer Hard Science Fiction-Reihe, in der es um die Reise der Menschen zur Andromeda-Galaxie geht und einer Begegnung zwischen zwei Spezies. Erschienen ist der Roman im Juni 2021 und als Herausgeber ist HardSF.de angegeben.

Weit entfernt von jeder Sonne reist ein Planet durch das Weltall. Man sollte meinen hier gibt es kein Leben, doch die Menschen leben und bevölkern den Planeten unter Tage. Sie sind schon lange unterwegs, auf dem Weg zu ihrer neuen Heimat der Andromeda-Galaxie. Dies ist die Prophezeiung ihrer Vorfahren und dies ist das Ziel, das die Menschheit eint. 

Doch es passiert etwas Unvorhergesehenes: Die Reise stoppt, weil der Planet auf ein Hindernis stößt, dass nicht sichtbar ist, aber eine ungeheure Anziehungskraft ausübt und dann beginnen die Ereignisse, die auf den Besuch fremder Wesen hindeuten. 

Ich habe das Jahr mit Science Fiction begonnen, nachdem dieses Genre im letzten Jahr wieder deutlich weniger gelesen wurde. Hard Science Fiction finde ich ein sehr spannendes Genre und ich mag dort die Bücher, die echte wissenschaftliche Theorien als Grundlage haben, die sich aber dennoch irgendwie total absurd anhören, denn wie bitte, kann ein Planet durchs Weltall reisen, aber ich habe es gegoogelt: 2019 wurde ein Planet entdeckt, der nicht um eine Sonne kreist und frei durch den Weltraum fliegt. 

Der Einstieg in den Roman ist gut gelungen. Vieles war zwar etwas verwirrend, aber noch in dem Maße, dass ich eher herausfinden wollte, warum die Dinge dort so geregelt sind. Insgesamt konnte ich mir die Welt gut vorstellen. 

Es gibt unterschiedliche Perspektiven, die zu Beginn erstmal drei eigene Handlungsstränge darstellen, die sich allerdings im Laufe der Ereignisse immer mehr vermischen. Da wäre zum einen Noa, ein Kaplan, der sich um die Kinder des Planeten kümmert. Bessie, die zu einem Einsatz auf der Oberfläche des Planeten geschickt wird und Hannibal, der sich um Wartungsarbeiten auf dem Planeten kümmert. 

Über die unterschiedlichen Perspektiven lernen wir die Gegebenheiten kennen, unter denen die Menschen auf diesem reisenden Planeten leben. Es ist sehr interessant gestaltet, weil die Menschheit für diese Reise mit einem bestimmten Mindset ausgestattet werden mussten und das erforderte auch eine bestimmte Art von Gesellschaft. Diese wird dann mit der Spezies konfrontiert, der sie in diesem ersten Teil begegnen und mit der eine Kommunikation hergestellt werden muss. 

Einige der Personen im Buch sind mir im Verlauf der Geschichte sehr ans Herz gewachsen, andere wiederum mochte ich nicht. Noa ist sehr engagiert in Bezug auf die Kinder, die in seiner Obhut aufwachsen. Er ist bereit alles dafür zu tun, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Hannibal scheint autistisch zu sein und hat eine bestimmte Art, wie er mit Situationen umgeht. Seine Freundin Marina kennt er und kann sie gut einschätzen, bei Fremden fällt ihm das schwerer. Bessie ist ein sehr neugieriger Mensch, der sich nur allzu gerne ablenken lässt und dadurch manchmal auch in Gefahr gerät. Douglas war mir nicht ganz so sympathisch. Er ist eher egoistisch eingestellt, was in dieser speziellen Konstellation auf dem reisenden Planeten nicht immer so gut ist. Und es gibt noch weitere Personen, die im Gesamtgefüge der Geschichte eine Rolle spielen. 

Zeitweise war mir einiges fast ein bisschen zu lang gezogen, umso überraschter war ich als das Buch plötzlich endete, mitten in der Geschichte. Dennoch ist ein erster wichtiger Strang in diesem Band abgeschlossen worden und die Vorzeichen der Geschichte sind für den zweiten Band etwas anders angelegt als in diesem Teil. 

Als Zusatzmaterial gibt es ein Kapitel, dass sich mit der Andromeda-Galaxie, dem Ziel des reisenden Planeten, befasst. Das fand ich super spannend. Es gibt einen ein bisschen mehr Einblick in den Hintergrund, der die Grundlage für diese Geschichte bildet und der Autor verspricht Antworten auf viele Fragen, die ich mir während des Lesens gestellt habe. 

Fazit: Ein Auftakt, der zugleich faszinierend und verwirrend ist. Die Neugier, wie alles miteinander zusammenhängt, hat mich durch die Geschichte gezogen, wurde aber in diesem ersten Teil der Geschichte, wo es um die erste Begegnung der beiden Spezies geht, noch nicht beantwortet. Wenn euch ein umherreisender Planet und sein Geheimnis ansprechen, dann probiert es gerne aus.

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Titel: Andromeda - Die Begegnung
Verlag: HardSF.de/Selfpublishing
Autor*in: Brandon Q. Morris
Reihe: Andromeda #1
Erscheinungsdatum: 29.06.2021
ISBN: 9783963572166