Samstag, 14. Dezember 2024

Rezension: „Das Objekt“ von Joshua Tree

Das Objekt von Joshua Tree
Quelle: Nova MD
„Das Objekt“ von Joshua Tree ist Hard Science-Fiction, in der es um ein Objekt in unserem Sonnensystem geht, dass eigentlich nicht existieren sollte. Erschienen ist der Roman im Oktober 2022 im Self Publishing. 

Während ihrer Schicht am Gemini North Observatorium entdeckt die NASA-Physikerin Melody Adams ein rätselhaftes Objekt in der Nähe von Pluto. Sie ist sofort fasziniert vom Objekt, doch zunächst wird ihre Entdeckung abgetan. Erst zwei Jahre später, soll ihre Entdeckung wieder Aufmerksamkeit erfahren, denn plötzlich verhält sich das Objekt merkwürdig und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein künstliches Objekt extraterestrischen Ursprungs handelt, ist deutlich gestiegen. Nun wird sogar damit begonnen eine bemannte Mission vorzubereiten. Doch dies muss in Rekordzeit geschehen, denn das nun auf den Namen „Serenity“ getaufte Objekt, kann nur in einem relativ schmalen Zeitfenster erreicht werden und das Ende dieser Reise hält einige Überraschungen bereit, die das Verständnis von Zeit und Raum auf den Kopf stellen werden. 

Ich hatte mal wieder Bock auf Science-Fiction und da habe ich diesen Roman auf einem eReader gefunden. Von der ein oder anderen Weltraum-Mission habe ich schon gelesen und bisher fand ich das meist recht spannend. 
Der Einstieg in diesen Roman empfand ich als recht typisch für diese Art von Roman. Das Objekt wird entdeckt und anschließend aus der Ferne untersucht. Der Schreibstil war klar und flüssig zu lesen und ich konnte mir alles ganz gut vorstellen, auch wenn ich nicht jede wissenschaftliche Erklärung komplett verstanden habe. Die grundsätzlichen Ideen sind aber gut erkennbar. 
Der Klappentext verrät schon recht viel von den Dingen, die im gesamtem Buch passieren werden und dennoch nimmt es nicht zu viel vorweg. Mir war dadurch schon von Beginn an klar, dass dies auch ein Buch werden könnte, dass mich erst am Schluss mit seiner Auflösung so richtig für sich einnehmen könnte und daher habe ich ein gewisses Durchhaltevermögen an den Tag gelegt. Es war zwar durchaus interessant alles zu verfolgen, dennoch plätscherte der Roman für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr vor sich hin. 
Hier war alles dabei von der Entdeckung des Objekts über die Planung der Mission bis hin zur Durchführung ebenjener Mission. Das sind alles spannende Themen und dennoch ist der Funke für mich nicht so ganz übergesprungen. Das mag unter Umständen daran liegen, dass ich schon andere Romane dieser Art gelesen habe und dort war für mein Empfinden die Gefährlichkeit präsenter und es war dadurch für mich spannender zu lesen. 
Die Hauptperson im Roman ist Melody Addams, die Entdeckerin des Objekts. Sie ist der Fokus der Geschichte und über sie habe ich am meisten erfahren. Teilweise wirkte sie wie eine Art Übermensch, die keinen Schlaf braucht und dennoch auf höchstem intelektuellen Niveau funktioniert. Ihre Art zu Träumen spielt eine wichtige Rolle im Buch. Alle anderen Personen sind für mich eher blass geblieben, auch wenn ich bei der Weltraummission zumindest die ein oder andere Person noch besser kennen gelernt habe. 
Die Planung und Durchführung hat noch einige interessante Aspekte zum Vorschein gebracht, u. a. wie sich Politik und Diplomatie auf so ein Vorhaben auswirkt und wie sich diese Wirkung verändert, sobald diese gestartet ist und sich das Raumschiff immer weiter von der Erde entfernt. 
Der Roman spielt in der nahen Zukunft und so spielen auch aktuelle Entwicklungen in der Raumfahrt eine Rolle. Dadurch, dass ich es erst dieses Jahr lese, hat die ein oder andere Entwicklung das Buch mittlerweile eingeholt. Elon Musk taucht einmal kurz im Buch auf. SpaceX und die von dieser Firma entwickelten Raketen sind Teil des Romanes. Ich beobachte diese Entwicklungen nicht so sehr, daher ist mir das erst nach einer Google-Recherche so wirklich bewusst geworden. 
Das Ende des Romanes hat mir tatsächlich durchaus diesen Twist gegeben, den ich erwartet habe, aber es war für mich nicht so der Wow-Effekt, den ich mir gewünscht hätte. Es hat dennoch gezeigt, dass meine Erwartungshaltung richtig war, dass dies ein Buch sein könnte, das erst zum Schluss so richtig zu überzeugen weiß. Als Zusatzmaterial gibt es ein kurzes Vor- und Nachwort, in dem der Autor darum bittet, ihn auf Fehler hinzuweisen, sollte man vom Fach zu sein und einem etwas auffallen, das mehr als nur eine Kleinigkeit ist. Im Nachwort wird auch nochmal kurz auf das Thema und die Idee dahinter eingegangen. 

Fazit: Für mich ein solide Hard Science-Fiction, die mich auf eine interessante Reise durchs Weltall mitgenommen hat und an deren Ende eine spannende Begegnung stand. Empfehlenswert eher für erfahrene Science-Fiction Leser*innen, die der Klappentext neugierig macht und die an einer Weltraummission in der nahen Zukunft interessiert sind.
 

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Titel: Das Objekt
Verlag: Nova MD/Selfpublishing
Autor: Joshua Tree
Erscheinungsdatum: 01.11.2022
ISBN: 9783985955091

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