Samstag, 10. September 2022

Rezension: „Das Orakel in der Fremde“ von James A. Sullivan

Quelle: Piper
„Das Orakel in der Fremde“ ist der zweite Roman der Besakdur-Reihe von James A. Sullivan, in der es um Ardoas und seine Gefährten und die Rückgewinnung der Seelenmagie geht. Erschienen ist der Roman im Januar 2022 bei Piper. 

Die Geschichte rund um die Elfen und den Inkarnationen der Naromee geht weiter. Ardoas III. ist die achte Inkarnation der Naromee und es sind 33 Jahre vergangen. Der Weg beginnt auf ein Neues und wird diesmal hoffentlich mit einem besseren Ausgang belohnt. Mit seinen Gefährten Jerudana und Daludred begibt er sich erneut auf die Reise und ist so gut vorbereitet wie noch nie zuvor. Doch auch die Erluniden waren nicht untätig und wollen unbedingt verhindern, dass Ardoas an seine Erinnerungen kommt und die Seelenmagie wieder erweckt. 

Nachdem mich der erste Band so begeistert hat, wollte ich nicht allzu lange mit dem Weiterlesen warten. Auch wenn 33 Jahre vergangen sind, knüpft das Buch doch irgendwie direkt da an, wo der letzte Band aufgehört hat. Im ersten Teil der Geschichte erfahren wir, wie sich Beskadur in den letzten drei Jahrzenhnten verändert hat und sind erneut dabei, wie Ardoas sich auf seine Reise begibt, die diesmal hoffentlich mit einem besseren Ausgang belohnt wird. Teilweise war dieser Part für mich fast schon etwas langweilig, weil sich viel wiederholt hat. Für Personen, die sich länger Zeit gelassen haben, um diese Reihe weiterzulesen kann das allerdings auch ganz gut sein. 
Die Gemeinschaft spielt auch diesmal wieder eine große Rolle im Gefüge der Geschichte. Ich fand die Konzepte und Lebensweise wieder sehr interessant. Mit dem Machtverhältnis in Beziehungen kam ein neuer Aspekt hinzu und auch in Sachen Pronomen gibt es hier einiges Neues zu entdecken. Hier kann ich nur empfehlen, sich darauf einzulassen und das ein stückweit als gegeben hinzunehmen, auch wenn das nicht unbedingt dem eigenen Empfinden entspricht und vielleicht auch der ein oder andere Zweifel besteht, dass das funktionieren kann. Zweifel kommen hier auch mit zur Sprache und mir hat es die Möglichkeit gegeben, auch Einiges für mich selber zu hinterfragen. Ich mochte das sehr. Insgesamt war das progressive hier dennoch für mein Empfinden weniger präsent als im Buch davor.  
Nach der ersten etwas langatmigen Phase, wird es direkt spannend und bleibt dies auch bis zum Schluss. Neben den progressiven Elementen gibt es viel Phantastisches zu entdecken: neue Länder, neue Städte, neue Wesen, neue Arten von Magie. Es ist Fantasy vom Feinsten, die mich mitgenommen hat. Es ist Abenteuer, nach und nach werden mehr Geheimnisse aufgedeckt, es gibt Angriffe, Kämpfe, verschlungene Pfade und alles was richtig gute Fantasy meiner Meinung nach ausmacht. Einige Fragen wurden leider auch am Ende dieser Geschichte nicht beantwortet, aber wie in vielen Fantasy-Reihen bietet auch diese Welt Platz für viele weitere Geschichten, in der andere Aspekte der Welt erkundet werden könnten. 
Ich mochte viele Personen in dieser Geschichte. Jerudana und Daludred sind älter geworden, haben sich verändert und können dennoch Ardoas weiterhin viel Halt geben. Ich mochte Daludreds Ruhe. Seine Unsicherheit aus dem ersten Band kam so manches Mal immer noch hervor, aber insgesamt hat er viel dazugelernt und wirkt viel selbstsicherer. Velbaree und ihre Gefährten waren wichtig für den Kampf, hatten aber insgesamt eine kleinere Rolle. Zordura konnte mit ihrer Umtriebigkeit und ihren ausgeklügelten Plänen punkten und auch Niadaris, das Orakel, lernen wir endlich besser kennen. Ardoas hatte durchaus neue Eigenschaften in dieser Inkarnation, insgesamt fand ich dennoch, dass er auch sehr nah an seiner Version aus dem Vorgänger dran war. Ich bin ihm gerne gefolgt und war sehr gespannt auf den Ausgang dieser Geschichte. 
Am Ende des Buches gibt es einen gut ausgestatteten Anhang mit Personenverzeichis, Glossar, Erklärungen zur Zeitrechnung, einem Tag-Verzeichnis und Inhaltswarnungen. Sowohl die Tags, die die Geschichte beschreiben, als auch die Inhaltswarnungen fand ich persönlich gut gewählt. Guckt dort gerne vor Beginn des Lesens rein, falls ihr schon vorab mehr zum Inhalt des Buches wissen möchtet. 

Fazit: Wohlfühlfantasy vom Feinsten mit einem guten Schuss Progressivität. Die Welt ist toll aufgebaut und bietet Potenzial für viele weitere Geschichten. Ich bin gerne auf den Pfaden Ardoas gewandelt und habe mit ihm und seinen Gefährten ein tolles Abenteuer erlebt.
 
Rezensionen zu anderen Teilen der Reihe:
 

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Titel: Das Orakel in der Fremde
Verlag: Piper
Autor: James A. Sullivan
Reihe: Die Chroniken von Beskadur #2
Erscheinungsdatum: 27.01.2022
ISBN: 978-3-492-70672-8

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