Samstag, 8. Juni 2019

Rezension: „Speed of Sound - Das Echo der Erinnerung“ von Eric Bernt

Speed of Sound von Eric Bernt
Quelle: Edition M
Bei „Speed of Sound – Das Echo der Erinnerung“ von Eric Bernt handelt es sich um den ersten Teil einer Dilogie, in der es um die Erfindung eines Autisten geht, die die Welt grundlegend verändern könnte. Erschienen ist der Thriller bei Edition M von amazon publishing im Januar 2019.

Eddie Parks träumt schon sein ganzes Leben davon einmal die Stimme seiner Mutter zu hören, die bei seiner Geburt gestorben ist. Er ist Autist und hochbegabt und er arbeitet seit Jahren an seiner Erfindung, der „Echo-Box“, die die Töne aus der Vergangenheit wieder hörbar machen soll. Dies ist nur möglich, weil er im Harmony House, einer geheimen Regierungseinrichtung, lebt. Die Motive dieser Einrichtung sind alles andere als uneigennützig, denn wenn die Erfindung funktioniert, gibt es keine Geheimnisse mehr auf der Welt. Deutliche Entwicklungen zeichnen sich ab, als die junge Ärztin Skylar Drummond in das Leben von Eddie tritt und als diese die wahren Hintergründe hinter der Förderung erfährt, entwickelt sich eine spannende Verfolgungsjagd.

Diesen Roman habe ich von der Leipziger Buchmesse mitgebracht im Tausch für ein anderes Buch aus meinem lovelybooks-Beutel. Das war defintiv ein guter Tausch, denn der Klappentext klang spannend und versprach mit der „Echo-Box“ auch ein wenig wissenschaftlich zu werden und wer mich kennt, weiß, dass ich sowas ganz gerne mag.
Der Start war etwas holprig, weil mich gerade am Anfang des Buches das ein oder andere Klischee direkt angesprungen hat. Da wird es beispielsweise als männlich angesehen, wenn man als Frau an einer beruflichen Karriere interessiert ist oder da gibt es den Sicherheitschef einer Regierungseinrichtung, der von sich selbst behauptet, dass er einen wunderbaren Kriminellen abgeben würde. Wenn man davon mal absieht, hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen und die kurzen Kapitel geben dem Thriller ein gewisses Tempo, so dass man gut vorankommt.
Der Spannungsbogen wird erst allmählich aufgebaut. Im ersten Drittel des Buches lernt man die Akteure dieses Thrillers nach und nach kennen. Die Geschichte plätschert vor sich hin und man erfährt etwas zu den Hintergründen von Eddies Erfindung und über Autismus – zumindest die wissenschaftliche Betrachtung davon. Nach diesem ersten Drittel steigt die Spannung aber rasant an und eine für Thriller recht typische Verfolgungsjagd entspinnt sich.
Den Umstand des Autismus hat der Autor in diesem Falle geschickt für sich genutzt. Ich hätte gerne noch mehr Wissenschaftliches über Schallwellen erfahren und wie dies möglicherweise zu einer Erfindung wie der Echo-Box führen könnte, da aber Eddie der Erfinder ist und dieser durch seinen Autismus in der Interaktion mit anderen stark eingeschränkt ist, erfährt man hierzu eher weniger.
Skylar Drummond ist eine engagierte Ärztin, die sich insbesondere für Autisten interessiert. Sie hat eine sehr einfühlsame Art und kann so das Vertrauen von Eddie Parks erringen. Diese Entwicklung habe ich gerne mitverfolgt, denn sie behandelt Eddie niemals herablassend, sondern immer respektvoll. Inwiefern so eine Entwicklung realistisch ist, kann ich schwer beurteilen und auch, ob hier Autismus gut repräsentiert wurde, kann ich schwer nachvollziehen. (Hier merkt man wieder den Einfluss von twitter. ;) ) Es gibt nur eine kurze Danksagung, die nicht wirklich Aufschluss darüber gibt, wie intensiv der Autor sich mit diesem Thema beschäftigt hat, was ich wiederum schade finde. Aber vielleicht gibt es hierzu im zweiten Teil mehr.
Auch Fans von Verschwörungstheorien kommen in diesem Buch auf ihre Kosten, aber allzu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Neben den Akteuren, mit denen man gerne mitfiebert, gibt es auch weniger sympathische Figuren. Auftragsmorde sind ein häufig genutztes Mittel der Wahl, wenn eine Person ihren Zweck erfüllt hat oder unangenehm wird. Die Zutaten, die einen interessanten und spannenden Thriller ausmachen, wurden hier also allesamt mehr oder weniger bedient.

Fazit: Insgesamt ein solider Thriller, der einen durch seine kurzen Kapitel schnell durch das Buch trägt, aber mir persönlich zu wenig wissenschaftlich war. Fans von Thrillern, die auf Action setzen, sind hier an der richtigen Adresse.

Weitere Meinungen zum Buch findet ihr hier:
folgt

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Titel: Speed of Sound - Das Echo der Erinnerung
Verlag: Edition M
Autor: Eric Bernt
Reihe: Speed of Sound 1
Erscheinungsdatum: 08.01.2019
ISBN: 978-2919805402

2 Kommentare:

  1. Hallo Moni,

    oh, solider Thriller hört sich ja auch eher semibegeistert an! Den Klappentext fand ich jetzt ungemein spannend, aber mit deinen Kritikpunkten werde ich wohl eher einen Bogen um die Geschichte machen - dafür ist mir meine momentan eher begrenzte Lesezeit dann doch zu schade.

    Liebste Grüße,
    Antonie

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    1. Hey Antonie,

      Die Sternebewertung ist bei den Labels versteckt und dementsprechend mit 3 Sternen auch mittelmäßig ausgefallen. Ich mag ja eher die Thriller, die wissenschaftliche Themen haben und dieses wird im Klappentext ja auch angedeutet, aber dazu war mir einfach zu wenig vorhanden. Es gibt halt das Grundgerüst, dass auch verständlich erklärt wird, aber der Rest ist eben einfach nur Action, was durchaus spannend ist, mich aber dann nicht begeistern kann. Auch bei Thrillern habe ich meinen Wissen erweitern-Anspruch. :D

      LG, Moni

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