Samstag, 19. Mai 2018

Abbruch: „Blutföhre“ von Monika Pfundmeier

Blutföhre von Monika Pfundmeier
Quelle: Monika Pfundmeier
Heute gibt es mal etwas ganz ungewöhnliches auf meinem Blog: einen Abbruchbericht. War dieses Buch unendlich schlecht? Nein, nicht unbedingt, nur nicht das Richtige für mich und vielleicht können meine Eindrücke euch ja dennoch bei der Entscheidung helfen, ob ihr das Buch lesen wollt oder nicht.

Abgebrochen habe ich „Blutföhre“ von Monika Pfundmeier. Erzählt wird die Sage von der Blutföhre. Diese wächst, wenn sich ein großes Unrecht ereignet. 1268 treibt ein Raubritter sein Unwesen in der Region rund um Friedberg. Sein Ziel: Ulrich von Mering vernichten. Steuern werden geklaut und auch vor Mord schreckt der Bösewicht nicht zurück. Ludwig von Wittelsbach verfolgt derweil eigene politische Ziele. Er möchte Konradin von Staufen auf den deutschen Thron setzen, wozu er die Unterstützung all seiner Vasallen benötigt. Ulrich von Mering ist sein Berater, den er dazu drängt die schöne Agnes von Hardenberg zu heiraten.
Der Beginn des Buches war ganz gut und die ersten 30% kam ich auch gut voran, aber dann fing das Buch an, mich zu langweilen und bei 57% habe ich mich entschieden abzubrechen. Der Zeitraum der Ereignisse ist bis dahin eher kurz. Alles spielt sich Mitte/Ende März 1268 ab. Für meine Verhältnisse ist das ein sehr kurzer Zeitrahmen bei einem historischen Roman. Meist lese ich eher Bücher, die einen Zeitraum von 10 bis 30 Jahren behandeln.
Der Schreibstil war ok und ließ sich gut lesen, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. An die Mundart des einfachen Volkes musste ich mich gewöhnen. Zuerst hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass die Grammatik falsch ist, aber das hat sich mit der Zeit gelegt und dann finde ich es im Nachhinein betrachtet sogar gut, dass man ganz klar unterscheiden konnte, wer Adliger ist und wer zum einfachen Volk gehört.
Es gibt sehr viele Gespräche in diesem Buch. Mal ist es ein Gespräch zwischen Ludwig von Wittelsbach und Ulrich von Mering, dann beobachtet man ein Gespräch mit der Hofdame Cäcilia, bei einem Fest werden Ränke geschmiedet oder Ulrich von Mering redet mit seinem Jäger. Selten ist man bei einem Tanz oder einem Ausritt dabei, sondern man fällt von einer Unterredung in die nächste. Das ist auch gleich zu Beginn der Geschichte schon so, aber mit der Zeit fiel das immer negativer auf.
Irgendwann kam mir dann auch der Gedanke, dass dieser Plot in einem meiner Romane, die ich sonst lese, durchaus auch vorgekommen wäre, aber dann wäre das viel schneller und auf deutlich weniger Seiten abgehandelt worden. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass ich auf der Stelle trete. Hier wird nochmal erläutert, warum der Raubritter Ulrich unbedingt fertig machen will, dann noch mal ein Detail zum Hintergrund des Raubritters, hier nochmal eine Unterhaltung mit der Bitte um Unterstützung gegen den Raubritter und dies und jenes sollte aufgeschoben werden.
Bei den 57% deutete sich so langsam auch eine Liebesgeschichte an, aber die konnte mich leider gar nicht erreichen und ist mir vollkommen unverständlich. Hierzu kann ich leider nicht viel sagen. Vielleicht wird das in den letzten 40% des Romanes greifbarer.
Ulrich von Mering ist sehr bestrebt darin, den Raubritter zu fassen. Mit diesem Detail hat mich das Buch auch ein wenig an einen Krimi erinnert, denn Ulrich muss ja auch herausfinden, wer hinter all den Angriffen auf seine Untergebenen steckt. Krimis waren noch nie mein Fall, kann ich an dieser Stelle nur schreiben…
Das Nachwort habe ich allerdings gelesen, auch wenn ich das Buch nicht beendet habe. Hier kommt auf jeden Fall ein positiver Aspekt zum tragen. Die Autorin hat sich intensiv mit der Sage auseinander gesetzt und auch einen ordentlichen historischen Rahmen geschaffen. Die Geschichte an sich ist aber dennoch eher fiktiv. Am Anfang des Buches gibt es einen Kurzüberblick über die handelnden Personen, der im Anhang noch erweitert wird.

Fazit: Für mich war das Buch leider nicht das Richtige. Wenn ihr historische Romane mögt, die einen eher kurzen Zeitrahmen behandeln, dann seid ihr bei Monika Pfundmeier an der richtigen Adresse. Es werden zwar nicht unbedingt die großen historischen Ereignisse zum Leben erweckt. Eine Sage als Aufhänger für eine historische Geschichte finde ich an sich aber keine schlechte Idee. Mir persönlich war es zu ausschweifend, so dass ich leider immer mehr das Interesse verloren habe. Man merkt dem Buch aber deutlich an, dass sich die Autorin mit der Zeit, in der der Roman spielt, auseinander gesetzt hat.

Rezensionen zum Buch:
Elizas Bücherparadies
Büchernarr Frank
Rolands Bücherblog

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Titel: Blutföhre
Verlag: Selfpusblisher / Books on Demand
Autor: Monika Pfundmeier
Erscheinungsdatum: 01.09.2016
ISBN: 978-3744802949

3 Kommentare:

  1. Oh das ist schade! Mir hat der Roman sehr gut gefallen! Man muss sich anfangs zwar etwas an den Schreibstil gewöhnen, aber danach habe ich sehr gerne darin gelesen. Dieser historische Roman ist irgendwie ganz anders, als die meisten.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Hallo Moni,
    Finde ich ja mal echt Klasse, einen Abbruchbeitrag!
    Gefühlt jeder schreibt nur Lobeshymnen und "Neutral" bis "Negativ"Reviews gibts nur noch selten, da tut so ein Beitrag doch mal echt gut.
    Und das heisst ja nicht, dass mir das Buch nicht gefallen könnte ;-)
    Sehr erfrischend. Ich wünsche dir natürlich nur gute Lektüre, würde mich aber über mehr solcher Beiträge freuen.
    Liebe Grüsse, Tania

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    1. Liebe Tania,

      Danke für dein Kompliment. Genau deswegen habe ich diesen Beitrag geschrieben. Was mir nicht gefällt, können andere ja wiederum gerade gut finden und mit 57% habe ich ja relativ weit gelesen. Eine richtige Bewertung hat es nicht bekommen,da ich es nicht zu Ende gelesen habe.

      LG, Moni

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