Samstag, 12. Oktober 2024

Rezension: „Luna“ von Peter P. Peterson

Luna von Phillip P. Peterson
Quelle: Fischer Tor
In „Luna“ von Phillip P. Peterson geht es um die Rettung, der auf dem Mond gestrandeten, Luna Patel. Erschienen ist der Near-Future-Space Thriller im September 2024 bei Fischer Tor. 

Die Firma Frontier Tech möchte die Era des Welttourismus für alle einleiten. Mit der Taurus sollen die Piloten Grant Torben und Elly Washington die beiden Weltraumtouristen Max Dekker und Luna Patel zum Mond bringen, doch bei der Landung kommt es zu einer Triebwerksfehlfunktion. Luna Patel ist die einzige Überlebende des Unglückes und kann sich zur Mondstation retten und dort Kontakt mit der Erde aufnehmen. Eine dramatische Rettungsmission beginnt, bei der es zu internationalen Verwicklungen kommt und die Zeit drängt: Luna Patel hat nur für wenige Tage Essen und Sauerstoff. Wird es gelingen sie sicher zur Erde zurückzubringen? 

Ich hatte mal wieder richtig Lust auf Science-Fiction und da war es sehr passend, dass gerade ein neues Buch von Phillip P. Peterson erschienen ist, dass in der nahen Zukunft spielt. Die Grundvoraussetzungen sind also nicht so anders wie heute. Weltraumtourismus ist mir ab und zu schon in den Medien begegnet, aber einen Flug zum Mond mit Aufenthalt dort gab es bisher nicht. 
Ich war schnell im Geschehen drin, denn wir starten direkt mit dem Flug zum Mond und der missglückten Landung dort in das Szenario. Allein dieser Start sorgt schon für viel Kopfkino, denn jeder von uns hat wahrscheinlich schon Bilder davon gesehen, wie atemberaubend die Erde im Weltall aussieht.
Das Spannungslevel für diesen Roman ist dementsprechend sofort hoch. Es muss schnellstmöglich geklärt werden, welcher Fehler zum Absturz führte und welche Ursache dieser hat und darüber hinaus stellt sich auch die Frage, ob innerhalb weniger Tage ein neues Raumschiff auf den Weg zum Mond geschickt werden kann. Neben diesen recht praktischen Fragen der Umsetzung kommen aber noch weitere Ebenen hinzu, die z.B. die Moral oder die Bürokratie und Regularien betreffen und die der Geschichte entsprechend noch mehr Dynamik verleihen. 
Dementsprechend bin ich auf ganz unterschiedliche Charaktere getroffen. Blake Simmons ist Chefastronaut bei Frontier Tech und bereit dazu, jedes Risiko einzugehen, um Luna Patel vom Mond zu retten und er ist sehr verärgert über die regularischen Hürden, die dieser Mission durch die FAA auferlegt werden. Darüber hinaus schickt die FAA ausgerechnet seine Ex-Frau Charlie Ross, um diese Mission zu prüfen und die Starterlaubnis zu erteilen. 
Charlie Ross ist in diesem Roman in einem Dilemma, auch ihr ist daran gelegen, dass Luna PAtel vom Mond gerettet wird, gleichzeitig muss sie aber auch ausschließen, dass sich das Szenario des Unglücksfluges wiederholt und dass die Mission eine realistische Chance hat zu gelingen. Sie ist sehr gewissenhaft in der Prüfung und gerät dadurch auch in einige internationale Verwicklungen. 
Luna Patel ist die einzige Überlebende des Unglückes, die sich in die Mondstation retten konnte und dort nun auf ihre Rettung warten muss. Sie ist Lehrerin und hat nur eine kurze Vorbereitung für ihren Flug ins Weltall genossen. Dennoch zeigt sie sich in dieser Ausnahmesituation als ruhig und besonnen. Sie kann ihre Emotionen regulieren und ist so dazu in der Lage, die Herausforderungen zu meistern, die ihr dieser Mondaufenthalt stellt. 
Dieser Near-Future-Thriller bietet insgesamt eine gute Mischung. Im Rahmen der Fehlersuche gibt es einige technische Erklärungen und es müssen einige Details auch bei anderen Firmen als Frontier Tech untersucht werden. Dies driftet dann teilweise ein bisschen in einen Agenten-Thriller ab, der lustige Decknamen zu bieten hat und auf mich eher etwas übertrieben wirkte. 
Darüber hinaus spielt aber natürlich auch die Vorbereitung auf die Rettungsmission eine große Rolle und Luna Patel auf dem Mond muss sich auf dem Mond verschiedenen Herausforderungen stellen, um die Zeit zu verlängern, die sie auf dem Mond überleben kann. Für mich kam gerade Letzteres ein wenig zu kurz und ich hätte dort gerne noch mehr Einblick gehabt. 
Das Buch ist lange Zeit sehr spannend, doch sobald diese am Ende des Buches verpufft, wird alles sehr schnell und kurz abgehandelt. Das hat mich tatsächlich so ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Insgesamt hat mich in diesem Buch wenig überrascht und ich fand es eher vorhersehbar. Zu Gute halten muss ich Peterson allerdings, dass er bei Charlie Ross und Blake Simmons nicht zu viel Drama reingebracht hat. Auf ein Nachwort wurde verzichtet, denn alles was zum Verstädnis wichtig ist, wird in der Geschichte selber ausreichend erklärt. 

Fazit: Ein Near-Future-Thriller mit einem spannenden Szenario und einer insgesamt guten Umsetzung. Luna Patel auf dem Mond kam mir etwas zu kurz und teilweise ist es etwas zu sehr in einen klischeehaften Agententhriller umgeschlagen. Für mich war es kein Roman, der mich umhauen konnte, dennoch empfehlenswert für alle, die solide Thriller verbunden mit Science-Fiction in der nahen Zukunft mögen. 
 

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Titel: Luna
Verlag:Fischer Tor
Autor*in: Phillip P. Peterson
Erscheinungsdatum: 25.09.2024
ISBN: 978-3-596-70893-2

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