Samstag, 24. Februar 2018

Rezension: „Verraten“ von Florian Schwiecker

Verraten - Florian Schwiecker
Quelle: Edel Elements
In „Verraten“ von Florian Schwiecker wird Deutschland zum Schauplatz einer beispiellosen Attentatsserie, die der Agent Luk Krieger aufklären soll. Erschienen ist der Roman im Februar 2017 im Hamburger Verlag Edel Elements.

Deutschland: Mitten in Berlin explodieren in einem Café innerhalb von wenigen Minuten gleich zwei Bomben. Luk Krieger, ein Agent einer geheimen Spezialeinheit, war dort mit einem Informanten verabredet. Nur mit Glück entgeht er dem Tod und beginnt umgehend zu ermitteln. Dies kann er allerdings nur an der Seite der Polizistin Anna Cole tun. Zunächst deutet alles auf einen Anschlag durch Islamisten hin, doch dann tauchen neue Hinweise auf, die die Geschehnisse in ein neues Licht rücken.

Letzten Sommer war ich auf einer klasse Lesung zu diesem Buch bei mir vor Ort und nun habe ich diesen Thriller endlich gelesen. Ich wollte ein bisschen Abstand haben, um das Buch angemessen bewerten zu können. Florian Schwiecker erschafft in diesem Roman ein erschreckendes Szenario – Bombenattentate mitten in Deutschland. Ein wirklich sehr aktuelles Thema, wenn man sich anschaut, was alleine in den letzten beiden Jahren in Europa in dieser Hinsicht passiert ist.
Ich war schnell in der Geschichte drin, auch wenn ich die Dialoge zwischen Luk Krieger und Anna Cole anfangs ein bisschen holprig empfand. Das relativiert sich allerdings sehr schnell, sobald beide richtig in den Ermittlungen drin sind. Das Buch ist von kurzen Kapiteln und schnellen Szenewechseln geprägt, die die Geschichte schnell voranschreiten lassen. Alles spielt sich in eine Zeitraum von wenigen Tagen ab. Dementsprechend konnte ich das Buch natürlich kaum aus der Hand legen.
Auch den Prolog fand ich sehr stark geschrieben. Der Autor versteht es Alltagssituationen, die an sich harmlos sind, gut zu beschreiben, wäre da nicht dieses eine Detail, dass einen erahnen lässt, was gleich Schreckliches passieren wird. Wenn man genau liest, bemerkt man die Details, die Florian Schwiecker in die Folgekapitel eingebaut hat.
Echte Informationen wurden geschickt in die Handlung mit eingebracht. Man merkt deutlich, dass der Autor sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt hat. Einiges konnte ich kaum glauben, ließ sich aber mit einer kurzen Suche im Internet schnell verifizieren, anderes wiederum war mir bereits aus den Nachrichten bekannt. Dies trägt alles dazu bei, dass die Geschichte sehr realistisch und glaubhaft wirkt, gerade auch, weil trotz aller Bemühungen nicht alles perfekt läuft.
Sehr gut gefiel mir außerdem, dass Muslime, auch wenn alles zunächst auf einen islamistischen Anschlag hindeutet, nicht pauschal verurteilt werden. Wir erleben die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln. Luk Krieger und Anna Cole nehmen hier einen großen Teil ein, aber es gibt darüber hinaus immer wieder Einblicke in den Attentäter, die Auftraggeber oder auch die rekrutierten Selbstmordattentäter.
Hierdurch entsteht ein komplexes Bild des Geschehens, dass aber dennoch nicht gänzlich auf einige Klischees verzichten kann. So sind Anna Cole und Luk Krieger beispielsweise beide auf ihre Weise sehr attraktiv. Luk Krieger wirkt trotz seines mittleren Alters immer noch jugendlich, aber wenn man ihm in die Augen guckt sieht man seine Härte und seine Erfahrung. Da musste ich durchaus ein wenig schmunzeln, um an dieser Stelle zumindest ein Beispiel zu nennen.

Fazit: Ein Verschwörungs-Thriller mit einem sympathischen Ermittlerduo, das einen auf eine rasante Verfolgungsjagd durch ganz Deutschland mitnimmt und mit geschickt eingewebten Fakten zu punkten weiß. Nur die anfangs etwas holprigen Dialoge zu Beginn des Buches und die eingebrachten Klischees stören ein wenig.

Weitere Meinungen zum Buch findet ihr hier:


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Titel: Verraten
Verlag: Edel Elements
Autor: Florian Schwiecker
Reihe: Luk Krieger #1
Erscheinungsdatum: 02.02.2017
ISBN: 978-3841905055

5 Kommentare:

  1. Liebe Moni,
    deine Rezi gefällt mir sehr gut! Ich habe diesen Thriller bereits im Auge und ich denke, dass ich mich tatsächlich an das Buch wagen kann. Im schätze es sehr, wenn Politthriller realistisch sind. Umso beängstigender sind sie. Aber wenn ich Hollywood will, dann schaue ich doch lieber einen Film. ;-)
    GlG, monerl

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    1. Liebe monerl,

      Danke für deinen lieben Kommentar. So ein bisschen Hollywoodflair hat das Buch wahrscheinlich auch, aber ich fand es nicht allzu hervortretend. Da habe ich schon anderes gelesen. Für mich wirkte die ganze Geschichte aufgrund der eingewebten Informationen auf jeden Fall authentisch. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!

      LG, Moni

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  2. Liebe Moni,

    eine gelungene Rezension! Vielen Dank fürs Verlinken!

    Liebe Grüße Kerstin

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  3. Hey Mone,

    jetzt musste ich doch endlich mal nach deiner Rezension schauen :)
    Ich freu mich, dass dir das Buch auch ganz gut gefallen hat.
    Vielen Dank auch fürs Verlinken ♥

    Liebe Grüße
    Charleen

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