Mittwoch, 9. April 2025

Rezension: „Tödliches Gebet“ von René Anour

Tödliches Gebet von René Anour
Quelle: Heyne
„Tödliches Gebet“ von René Anour ist der zweite Fall für Commissaire Campanard, der ihn in ein Kloster und zu Geheimnissen aus vergangenen Tagen führt. Erschienen ist der Krimi im März 2025 bei Heyne. 

Der Teufel geht um im Kloster Sénanque, zumindest wenn man den Vorhersagen eines jungen Novizen glaubt, der den Mord an einem Klosterbruder prophezeit. Zuvor war bereits ein anderer Mönch verschwunden, was Louis Campanard und Projet Obscur auf den Plan ruft. Als die Leiche als Frère Bernard identifiziert wird, wird es für Campanard persönlich. Jahre zuvor stand dieser ihm in seiner dunkelsten Stunde bei und daher möchte er unbedingt den Mörder finden und die Geheimnisse lüften, die im Kloster Sénanque schlummern. 

Letztes Jahr im Frühling hat der erste Teil für viel Vorfreude auf den Sommer gesorgt und daher habe ich mich sehr gefreut, auch dieses Jahr wieder einen Krimi aus der Feder von René Anour lesen zu können. 
Der Einstieg fiel mir leicht. Der Prolog weckt die Neugier darüber, was in Campanards Vergangenheit geschehen ist und wie das Ganze mit dem Fall in diesem Krimi zusammenhängt. Wichtige Informationen aus dem Vorgängerband werden geschickt eingebaut, so dass ich schnell mit den wiederkehrenden Personen warm geworden bin. Darüberhinaus kommt gutes Essen und das Sommerfeeling auch diesmal nicht zu kurz. 
Der Spannungsbogen legt auch diesmal erst in der zweiten Krimi-Hälfte ordentlich zu. Davor wird zwar durchaus im Fall ermittelt, aber es gibt auch einige Nebenschauplätze. Das Ermittlerteam habe ich dadurch noch besser kennengelernt und es wird klar, dass da noch einiges im Verborgenen schlummert, dennoch wurde es mir fast schon zu viel. Gut, dass genau in diesem Moment die Änderung beginnt und der Krimi spannender wurde. Humor hingegen findet sich jederzeit, was mir wieder sehr gefallen hat. 
Den Personen im Buch bin ich gerne gefolgt und in weiteren Teilen möchte ich auf jeden Fall die Geheimnisse ihrer Vergangenheit erfahren. Campanards bunte Hawaiihemden mussten ein wenig in den Hintergrund treten, aber mit seinen Fragetechniken hat er es zielsicher geschafft, sich in sehr interessante Situationen zu bringen. Linda Delacours überzeugt wieder auf ganzer Linie mit ihrem Talent in den Gesichtern ihres Gegenübers lesen zu können. Dies bleibt auch den Gegenspielern nicht verborgen. Pierre Olivier schlägt sich in diesem Band mit Selbstzweifeln rum, kann durch seine Beschattungen aber auch zur Auflösung des Falles beitragen und hat beeindruckende Zungenfertigkeiten. 
Darüber hinaus hatte dieser Krimi noch den ein oder anderen amüsanten Fakt zu bieten, den ich natürlich durch knallharte Recherche verifizieren musste. Neben dem spannenden Krimi-Fall gibt es einiges über das Klosterleben und die Gegend rund um Sénanque zu erfahren. Überraschende Wendungen tragen zur tollen Mischung in diesem Buch bei. 

Fazit: Auch der zweite Fall für Comissaire Campanard konnte mich überzeugen. Projet Obscur wächst weiter zusammen und wird mit Sicherheit noch weitere Fälle gemeinsam lösen. Die Mischung aus Krimi, Humor und ein bisschen Urlaubsfeeling gefällt mir gut und sorgt für eine gelungene Abwechslung beim Lesen.

[#WERBUNG]

Titel: Tödliches Gebet
Verlag: Heyne
Autor*in: René Anour
Reihe: Campanard #2
Erscheinungsdatum: 12.03.2025
ISBN: 978-3-641-32665-4

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Beim Senden deines Kommentars werden Daten gespeichert. Bitte lese daher die Datenschutzerklärung. Mit Abschicken deines Kommentars erklärst du dich mit dieser einverstanden.