Quelle: Spica |
Eine Autopanne verschlägt Henri Martensen zurück in seine Geburtsstadt Parchim. 27 Jahre zuvor hatte er diesen sofort nach seinem Abitur verlassen und wollte eigentlich nie zurückkehren. Natürlich bleibt sein Auftauchen im Ort nicht unbemerkt und schnell stößt er auf den Todesfall seines ehemaligen Lehrers. Dieser wurde tot aus dem Wockersee geborgen und zeitgleich mit ihm sind zwei weitere Klassenkameraden aus dem Ort verschwunden. Dieser Umstand lässt ihm keine Ruhe und so beginnt er zu ermitteln. Dabei trifft er auch auf seine Jugendliebe Ina, die eine echte Überraschung für ihn bereithält.
Das mit den Krimis und mir scheint echt zu werden. Ich werde auch in Zukunft nicht massenhaft Krimis lesen, aber ich denke, ich habe meinen Zugang gefunden und kann so mehr Abwechslung in meine gelesenen Bücher bringen. In diesem Fall haben wir es mit einem Cosy Crime zu tun und da es in letzter Zeit sehr stressig auf Arbeit bei mir war, war das genau das Richtige.
Der Einstieg in diesen Roman war gut. Der norddeutsche Sommer zeigt sich von seiner besten Seite und ich konnte mir Parchim und den Wockersee sehr gut vorstellen. Es lässt sich locker und flockig lesen, so dass ich schnell durch die Seiten geflogen bin.
Vom Spannungsbogen her war es die meiste Zeit eher gleichbleibend. Ich habe Parchim und die Menschen, die in diesen Ort leben, kennen gelernt. Alte Freundschaften werden wieder reaktiviert, alte Konflikte werden aufgearbeitet. Henri Martensen ermittelt privat im Mordfall seines ehemaligen Lehrers. Es dauert bis sich ein Bild zusammensetzt und erst zum Schluss kommt Spannung auf und das Drama kann sich entfalten.
Dies war kein Buch, in dem ich mich besonders intensiv mit den Personen identifiziert hätte. Manche sind mir sympathisch, andere eher weniger. Henri Martensen war mir größtenteils sympathisch. Er ist alleinerziehender Vater von drei Kindern, was ich mir als Hauptkommissar bei der Polizei nicht ganz einfach vorstelle. Zur Unterstützung hat er seine Schwiegermutter an seiner Seite. Ich kann das schwer in Worte fassen, was mir nicht so gut an ihm gefiel, weil es eher so unterschwellig vorhanden war. Seine Jugendliebe Ina fand ich durchaus sympathisch, aber sie ist mir extrem mit ihrer Eifersucht auf die Nerven gegangen. Ich empfand beide in dieser Situation mit ihrer aufgewärmten und wieder entdeckten Liebe als teilweise nicht sehr erwachsen.
Der Rest der Truppe in diesem Buch hat einen bunten Mix an Charakteren ergeben und dieser Mix hat mir gefallen, auch wenn viele bestimmte Rollen erfüllt haben. Es gibt die Petze von früher, den ehemaligen besten Freund, der sauer ist, die arrogante Schönheit, die sehr viel Wert auf ihre Außenwirkung legt, den ehemaligen Klassenkameraden, der auf die schiefe Bahn geraten ist, etc.
Sehr unterhalten haben mich auf jeden Fall die Geschichten von Metke, einer Tochter Henri Martensens. Diese haben das Buch immer wieder aufgelockert und für die ein oder andere amüsante Szene gesorgt. Den Mordfall fand ich auch interessant, aber es ist auch nichts was mich groß vom Hocker gerissen hat. Dies ist, denke ich, bei einem Cosy Crime auch normal. Man soll sich wohlfühlen, dazu gibt es ein bisschen Ermittlungen, wo man mitraten kann. Das hat das Buch im Großen und Ganzen erfüllt und ich habe sogar noch ein bisschen was über Betrugsfälle in der DDR rund um den Mauerfall gelernt.
Fazit: Ein Krimi, der sehr kurzweilig ist und einen durchaus interessanten Mordfall zu bieten hat. Der norddeutsche Hochsommer zeigt sich von seiner besten Seite und ich habe mich in Parchim und am Wockersee sehr wohlgefühlt. Wer einen unterhaltsamen Krimi für zwischendurch sucht, ist bei diesem Buch genau richtig.
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Verlag: Spica Verlag
Autor*in: Carolyn Srugies
Erscheinungsdatum: 08.03.2022
ISBN: 978-3-98503-035-4
Danke an die Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
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