Sonntag, 12. April 2020

Monis Zeitreise: Frauenrechte


Es wird mal wieder Zeit für eine Zeitreise und diesmal soll es um das Thema Frauenrechte gehen. Hier tut sich, zumindest bei meinen gelesenen Büchern, das 19. Jahrhundert sehr hervor, dass zur Zeit viel Aufmerksamkeit durch historische Familiensagas bekommt. Ich habe aber auch ein Buch aus einem anderen Jahrhundert dabei, denn Frauen haben nicht erst im vorletzten Jahrhundert damit angefangen für ihre Rechte einzustehen.

Das Weingut 3 - Tage des Schicksals von Marie Lacrosse
Quelle: Goldmann
Fangen wir mit einer Reihe an, die mich sehr überrascht hat, weil ich vom äußeren Erscheinungsbild und dem Klappentext her dachte, dass es sich eher um einen kitschigen Roman handelt. Die Weingut-Saga von Marie Lacrosse ist eine exzellent recherchierte historische Reihe, die mich begeistern konnte. Es geht nicht in allen Teilen um Frauenrechte. Dies kommt erst ab dem zweiten Band dazu und im dritten Teil dann richtig zum Tragen. „Tage des Schicksals“ spielt Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Themen sind vielfältig, aber in diesem Beitrag soll es um die Arbeitsbedingungen der Arbeiterfrauen gehen, für die sich Irene einsetzt. Dies ist ein großer Themenschwerpunkt im gesamten Roman. Der Schreibstil der Autorin ist klasse, so dass man das 19. Jahrhundert in bunten Farben vor sich sieht und die sozialen Verhältnisse werden über die unterschiedlichen Stände hinweg sehr gut dargestellt. Man ist erschüttert darüber, wie rückständig es vor ca. 150 Jahren noch war und ich finde man bekommt nochmal einen anderen Blick auf unsere heutige Zeit und weiß gewisse Dinge mehr zu schätzen. Dieser Roman ist top recherchiert und zeigt ein sehr detailreiches Bild jener Zeit.

Rezension: Das Weingut 3 - Tage des Schicksals von Marie Lacrosse

Die Hafenschwester - als wir zu träumen wagten von Melanie Metzenthin
Quelle: Diana
Im letzten Jahr sehr überzeugen konnte mich auch „Die Hafenschwester“ von Melanie Metzenthin. Weitere Teile dieser Reihe sind bereits in Arbeit, auf die ich sehr gespannt bin. Der Fokus liegt hier eher auf der ärmeren Bevölkerung und wir sind dabei, wie sich die junge Martha trotz widriger Umstände emporarbeitet. Das Schicksal zwingt sie dazu ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihre Wissbegierde nach medizinischem Wissen sowie ein wohlwollender Mentor bereiten ihr den Weg zur angesehenen Krankenschwester. Die schwere Choleraepidemie führt dazu, dass sich die Arbeitsbedingungen immer mehr verschlechtern und im Kielwasser dieser Ereignisse erstarken sozialdemokratische Werte, bei denen auch die Frauen nicht außen vor bleiben wollen. Alle Frauen wollen mehr Rechte, auch diejenigen, denen das Schicksal weniger gemessen war und die ihr Weg beispielsweise in die Prostitution geführt hat. Genau wie die Reihe von Marie Lacrosse zeigt dieses Buch, dass es viele Dinge gibt, für die wir heute wirklich dankbar sein können. Der Schauplatz mit Hamburg gefiel mir wahnsinnig gut, weil ich dort in der Nähe wohne und dementsprechend auch einiges wieder erkennen konnte, auch wenn sich das damalige Hamburg deutlich von der Stadt heute unterscheidet.

Rezension: Die Hafenschwester von Melanie Metzenthin

Das Blut der Rebellin von Sabrina Qunaj
Quelle: Goldmann
Als letztes machen wir einen Sprung ins Mittelalter, dass in Sachen Frauenrechte und Stellung der Frau sehr verpönt ist. Hier gibt es Interessantes zu berichten und es war nicht unbedingt alles so düster wie man denkt. Sabrina Qunajs Roman „Das Blut der Rebellin“ ist der zweite Teil der Geraldines Reihe und spielt im Wales des 13. Jahrhunderts. Isabel FitzWilliam de Carew steht im Mittelpunkt dieser Geschichte und wird kurz vor ihrer Hochzeit von walisischen Rebellen entführt. Man lernt viel über die Art der Waliser, deren Rechtssystem und das hier Frauen Rechte hatten, die teilweise sogar ziemlich modern wirken. Verheiratete Frauen besaßen zum Beispiel Vermögen und auch im Falle einer Scheidung war bei den Walisern viel geregelt. Eigentlich eine Schande, dass sich in späteren Zeiten dann doch so viel Nachteiliges für die Frauen durchsetzen konnte. Und auch sonst kann dieser historische Schmöker auf voller Linie überzeugen. Gute Recherche, eine interessante Zeit, vielschichtige Charaktere und kein übermäßiger Kitsch machen diesen Roman zu einer wahren Freude. Einzig die Aussprache der walisischen Namen treibt einen manchmal in den Wahnsinn.

Rezension: Das Blut der Rebellin von Sabrina Qunaj

Das war es dann auch schon wieder mit meiner Zeitreise. Ich hoffe meine Lesetipps haben euch gefallen und ihr lest vielleicht eines der vorgestellten Bücher. Oder habt ihr das ein oder andere Buch vielleicht schon gelesen? Lasst mir gerne eure Meinung da oder auch Tipps, die in eine ähnliche Richtung gehen. Historische Romane kann man schließlich nicht genug lesen und es gibt so viele interessante Themen.

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