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| Quelle: Lübbe |
Klappentext: Jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, hofft May auf einen Klienten. Die junge Mutter hat sich vor Kurzem als Strafverteidigerin selbstständig gemacht, doch bisher ist es ihr nur gelungen, kleinere Mandate zu erringen, weshalb ihr das Wasser bis zum Hals steht. Da geht der Fall des Unternehmers Rickleffs durch die Medien: Er hat sein Genom in eine Herkunftsdatenbank eingespeist, um für sein Reiseunternehmen zu werben; nun wird ihm vorgeworfen, vor Jahren ein Mädchen ermordet zu haben. Keiner stellt den DNA-Abgleich infrage. May aber weiß aus ihrer Erfahrung als ausgebildete DNA-Forensikerin: DNA-Spuren gelten zwar als Goldstandard der Kriminalermittlung, sind aber keineswegs so eindeutig, wie alle meinen ...
Ich gebe zu, wenn der nächste Roman von Sabine Weiß kein historischer Roman ist, bin ich immer etwas traurig, nichtsdestotrotz klang dieser Krimi interessant, weil dieser mit DNA-Spuren eine wissenschaftliche Komponente hat.
Dieser Krimi startet mit einer Rückblende ins Jahr 2007 und hat mich neugierig gemacht, was die Ereignisse aus diesem Kapitel mit dem Mordfall zu tun haben, der im Klappentext angedeutet wird. Ein spannender Start also, der danach erstmal in ruhigere Gefilde wechselt, damit ich die Protagonisten dieser Reihe kennenlernen konnte.
Das ist zum einen May Barven, Strafverteiderin und DNA-Forensikerin, und zum anderen Tarek Loman, ein Privatdetektiv, die bei diesem Fall zur Zusammenarbeit gezwungen sind. Allerdings sind diese beiden nicht dazu engagiert, den Mörder zu finden, sondern eben dazu da, den Beschuldigten zu entlasten. Ich finde, das ist eine andere Prämisse, die einem auch bewusst sein sollte und die dem Buch auch eine andere Dynamik geben.
May Barven war mir zu Beginn nicht so sympathisch. Sie wirkte mir etwas zu sehr von sich überzeugt, war sprunghaft und hat Familientermine nicht eingehalten. Mit Adrian hat sie einen tollen Ehemann gefunden, der ihr den Rücken freihält. Ich musste erst so ein bisschen die Familiendynamik verstehen und mit der Zeit gefiel es mir immer besser und der erste Eindruck hat sich relativiert. Beide kümmern sich um die Kinder, beide haben eine tolle Beziehung zueinander und gleichzeitig ist es ihr möglich in diesem herausfordenden Job als Strafverteidigerin zu arbeiten.
Tarek Loman ist ein Privatdetektiv mit harter eigener Kindheit, der einen Softspot für Ausreißer*innen hat, Yoga macht und den Kiez als seine Heimat betrachtet. Durch seine hilfsbereite Art hat er sich dort ein gutes Informandennetz aufgebaut. Seine etwas anzüglichen Gedanken gegenüber May fand ich etwas unpassend, aber die sind zum Glück recht schnell verschwunden.
Die Ereignisse im Buch werden in kurzen Kapiteln geschildert. Es gibt viele interessante Infos zur DNA und seiner Analyse. Viele bekannte Orte in Hamburg und Umgebung kommen vor und ich habe mich sehr darüber gefreut, etwas mehr über die Untersuchungshaftanstalt zu erfahren, die sehr nah an einem großen Park gelegen ist. Es gibt einige Infos zum Strafverfahren und wie ein Prozess abläuft und einiges daran, fand ich sehr frustrierend. Ich hatte im Verlauf der Geschichte immer wieder andere Personen als mögliche Täter*in in Verdacht und fand die Dynamik spannend, die teilweise durch neue Hinweise entstanden sind.
Am Ende des Buches gibt es ein kurzes Nachwort mit Sabine Weiß, in dem sich Informationen zur Recherche und ein geschickter Hinweis auf ihre Webseite befindet. Ich habe tatsächlich auch ein bisschen weiter recherchiert und mich hat dieser Krimi zwischendrin auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt.
Fazit: Ein spannendes erstes Strafmandat für May Barven und ein spannender Einblick in die Welt des DNA-Abgleichs und seine Beweiskraft. Die Mischung aus Krimi und Wissenschaft konnte mich überzeugen und ich bin gespannt, welche Themen zur DNA in weiteren Bänden ergründet werden.
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Verlag: Lübbe
Reihe: DNA-Forensikerin May Barven ermittelt #1
Autor*in: Sabine Weiß
Erscheinungsdatum: 31.10.2025
ISBN: 978-3-7577-0150-5

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