Donnerstag, 21. November 2019

Mein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse 2019


Die Frankfurter Buchmesse liegt hinter uns. Das große jährliche Ereignis, auf das sich viele Verlage, Autor*innen, Blogger*innen und viele mehr freuen. Ich war in diesem Jahr von Donnerstag bis Sonntag vor Ort und habe viel erlebt. Die An- und Abreise hat in diesem Jahr recht problemlos geklappt. Es gab nur kleinere Verspätungen auf Hin- und Rücktour. Viele Termine hatte ich für diese Messe nicht vereinbart, da ich auch Zeit haben wollte, um in den Hallen zu schlendern.

Der Donnerstag auf der FBM

 

Marie Lacrosse / Liliane Le Hingrat
Marie Lacrosse / Liliana Le Hingrat
Meinen ersten Termin hatte ich Donnerstag Mittag mit Elizas Bücherparadies und Marie Lacrosse. Wir haben über ihre Arbeit als Autorin gesprochen und kleine Einblicke in ihre zukünftigen Projekte bekommen. Darüber hinaus hatte ich meine Ausgabe von „Tage des Schicksals“ dabei, die ich mir signieren lassen habe. 
Im Anschluss ging es mit Elizas Bücherparadies weiter in Halle 3 zu Melanie Metzenthin. Marie Lacrosse hatte sich noch kurz angeschlossen, denn die FBM ist auch ein Ort, an dem sich Autorinnen untereinander austauschen. Wir haben erfahren, dass es noch weitere Teile der Hafenschwester-Reihe geben wird. Darüber hinaus hat sie uns Einblicke in ihre Recherchearbeit gewährt. Andrea Bottlinger gesellte sich dazu, die mit Melanie Metzenthin gemeinsame Projekte geschrieben hat, aber auch alleine Bücher veröffentlicht. So hat die Messe dazu geführt, dass ich eine neue Autorin entdeckt habe. Einen ihrer historischen Romane habe ich mir nach der Buchmesse gekauft. Mal sehen, wann ich zum Lesen kommt. Ihr kennt das: Zu viele Bücher, zu wenig Zeit!
Danach hatte ich etwas Zeit um in den Hallen zu schlendern, bevor es um 16 Uhr zum letzten Termin mit Liliana Le Hingrat ging. Ich habe mich sehr gefreut, dass dies in diesem Jahr wieder geklappt hat. Liliana hat mit der Walachei einen eher ungewöhnlichen Ort für ihre historischen Romane gewählt. Die beiden bisher erschienen Titel über Vlad Draculea haben mir allerdings sehr gut gefallen und die Geschichte, die dieser Ort zu erzählen hat, sind sehr spannend. Es wird wohl noch einen dritten Teil geben und auch ein weiteres Projekt, dass im 19. Jahrhundert angesiedelt ist, steht in den Startlöchern. 
zusammen mit Roland Reis im Pub
Gemütlich im Pub mit Roland Reis
Dann war der erste Buchmesse-Tag für mich auch schon fast vorbei. Zuerst hatte ich geplant die 2. Phantastische Lesenacht zu besuchen, doch das erschien mir nach dem langen ersten Tag dann doch zu anstrengend, so dass ich mich Roland angeschlossen habe und mit in ein Pub in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofes gegangen bin. Gemeinsam haben wir schon mal einen guten Platz gesichert, ehe Patricia, Tanja, Meike und Kerstin sich zu uns gesellt haben. Es wurde ein sehr netter und lustiger Abend, der den Tag perfekt abgerundet hat.

Der Freitag auf der FBM


Dieser Tag stand für mich ganz im Zeichen des Erkundens der Buchmesse. Ich habe mir den Ehrengastpavillion angeschaut, der auf jeden Fall interessante Bücher aus Norwegen zu bieten hatte, der mich ansonsten aber ehrlich gesagt von der Aufmachung her nicht so begeistern konnte. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ein Kunstbanause bin. Das weiß wirkte mir zu kühl, die Spiegel haben mich verwirrt und die Gebilde, die im ganzen Raum verteilt waren, waren mir zu abstrakt.
Vor dem großen Ansturm am Wochenende wollte ich auf jeden Fall Halle 3 gesehen haben. Dementsprechend hatte ich mir an diesem Tag auch nur einen Termin gelegt und konnte mich entspannt über die Messe treiben lassen. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch einige Bilder für die #FBMSchatzsuche gemacht.
Mac P. Lorne / Heike Stepprath
Zusammen mit Mac P. Lorne und Heike Stepprath
Um 12 Uhr stand dann der Termin mit Heike Stepprath und Mac P. Lorne auf dem Programm. Heike hatte einen Termin mit dem Autor, um einen Podcast zu seinem aktuellen Roman „Die geteilten Jahre“ aufzunehmen. Ich fand es mega spannend dabei zu sein und einmal einen Einblick in den Aufwand und die Technik zu bekommen. Es war ein sehr spannendes Interview mit tollen Fragen, die richtig Lust machen auf das Buch. Anschließend hatten wir noch Zeit, um uns ein wenig zu unterhalten. Hier konnte man noch ein wenig mehr in die Materie eintauchen und auch über zukünftige Projekte haben wir etwas erfahren. 
Nach diesem Termin lies ich mich dann weiter treiben und erkundete auch die Hallen 4, 5 und 6 ein wenig. In Halle 4.1 gab es einen ganz tollen Stand vom KATAPULT-Magazin mit witzigen Postkarten, die man mitnehmen durfte. Die Hallen 5 und 6 beherbergten die internationalen Verlage. Es war faszinierend zu sehen, wie andere Länder ihre Bücher gestalten. Einige international erfolgreiche Autoren waren in unterschiedlichen Sprachen zu bewundern. Schade, dass diese Hallen so wenig Aufmerksamkeit bekommen. Die Messe ist aber auch einfach riesig.
Jürgen Albers / Antonie / Anne Granert
Jürgen Albers / Antonie / Anne Granert
In Halle 3 bin ich dann am Nachmittag noch einigen bekannten Gesichtern, wie z.B. Anne Granert oder auch Jürgen Albers zusammen mit Tonie und der kleinen Rebecca begegnet.
Abends ging es mit der Gruppe rund um Babsi zu 9lesen. Ohne diesen Service hätte ich die Location wohl kaum gefunden und ich hätte einen tollen Abend verpasst. Die Location war zwar etwas abgelegen, aber sehr gemütlich. Die Inhaberinnen des Restaurants Ginnheimer Höhe waren sehr freundlich und haben die Wünsche der Gäste schnell und umsichtig erfüllt. Der Raum füllte sich immer mehr
und war dann kurz vor Beginn der Veranstaltung fast bis auf den letzten Platz belegt. Die liebe Babsi hat souverän durch den Abend geführt und hatte sich akribisch auf die Autoren und Autorinnen des Abends vorbereitet. Neben 8 Autorinnen hat nur ein Autor an diesem Abend vorgelesen. Von New Adult und Liebesroman über Urban Fantasy bis hin zu Horror und historischem Krimi wurde den Gästen eine große Bandbreite an Genres geboten, so dass sich hier sicher jeder gut aufgehoben gefühlt hat. Ich fand alle sehr sympathisch und habe diesen gerne gelauscht, denn jede*r hatte auch eine ganz eigene Art die Bücher zu präsentieren und vorzulesen. Gegen 23 Uhr ging es nach diesem langen Tag dann zurück zum Hotel.
9lesen
Die Autor*innen von 9lesen

 

Der Samstag auf der FBM

 

Ella Zeiss
Ella Zeiss
Die Fachbesuchertage waren vorbei und nun durften auch Privatesucher auf die Buchmesse. Da ich wusste, dass es voll werden würde, habe ich mich an diesem Tag rechtzeitig auf den Weg gemacht. Als Fachbesucher durfte man schon 15 Minuten eher auf die Messe, so dass ich kein Problem hatte, rechtzeitig am Stand vom Amazon Publishing zu sein, wo um 09:30 Lesung und Interview zu Ella Zeiss Roman „Von Hoffnung getragen“ geben sollte. Viel sprechen konnte sie leider nicht mehr, was ihrer positiven Ausstrahlung jedoch keinen Abbruch getan hat. Ihr Ehemann hat an ihrer Stelle die Fragen beantwortet, wobei man gemerkt hat, wie leidenschaftlich auch dieser hinter dem Projekt rund um die Geschichte der Russlanddeutschen steht, aber auch sonst hinter der schriftstellerischen Tätigkeit seiner Frau. Leider habe ich mir nicht den Namen der tollen Vorleserin aufgeschrieben, die aus dem Buch vorgelesen hat. Die Lesung nach dem Interview hat mir sehr gefallen, auch wenn es eine Stelle im Buch war, die einen sehr mitnimmt. Im Anschluss konnte man sich das Buch signieren lassen und auch ein Foto mit der Autorin machen. Das Foto hatte ich allerdings schon kurz vor der Veranstaltung gemacht.
Rebecca Gablé
Rebecca Gablé
Nach dieser Lesung war es schon merklich voller auf der Buchmesse, noch hatte man allerdings eine Chance vorwärts zu kommen und so war ich um 10:15 am Stand von Bastei Lübbe angekommen, wo um 10:30 das Bloggertreffen mit Rebecca Gablé losgehen sollte. Heike und einige weitere Bloggerinnen trafen wenige Minuten später ein. Wir haben uns untereinander vorgestellt und ein wenig ausgetauscht und dann konnten wir uns auch schon zu der Autorin dazugesellen. Frau Gablé hat mich tatsächlich wieder erkannt, worüber ich mich sehr gefreut hat und diesmal hatten wir sogar eine ganze Stunde Zeit. Insgesamt waren wir 10 Teilnehmerinnen in einer reinen Frauengruppe. Nachdem wir alle mit Getränken versorgt waren, durften wir Rebecca Gablé auch schon mit unseren Fragen löchern. Es hat sich ein sehr angenehmes Gespräch entwickelt mit interessanten Fragen und Antworten. Wir haben etwas zum Arbeitsprozess der Autorin erfahren und das sie noch einige weitere Ideen für Romane hat. Eine Kurzgeschichte für den guten Zweck würde die Autorin gerne schreiben, wenn die Zeit es einmal hergibt. Hier konnte ich die Idee einbringen, die während der Leserunde zu „Teufelskrone“ entstanden ist. Es wäre sicher spannend zu erfahren, wie sich die Familie Mélicourt zerstritten hat und die berühmte Familie Waringham entstand. Auch die Figuren aus „Hiobs Brüder“ haben die Autorin noch nicht losgelassen und die Idee, von der sie erzählt hat, klang sehr spannend. Zwischendurch wurden wir nur kurz unterbrochen, damit der Standfotograf Fotos machen konnte, die in Social Media veröffentlicht wurden und die uns nach der Buchmesse zugesandt wurden. Die Stunde ging viel zu schnell vorüber. Am Ende konnten wir uns ihren aktuellen Roman signieren lassen und noch ein Einzelfoto mit der Autorin machen. Ich liebe solche kleinen Runden zusammen mit ein paar Gleichgesinnten. Ganz alleine hätte ich da doch zu viel Respekt davor und mehr Leute lockern die Runde auf. Rebecca Gablé war die ganze Zeit über sehr sympathisch und freundlich und zusammen in dieser Gruppe gehört dieser Termin auf jeden Fall zu meinen Highlights der Buchmesse.
Schon das Entfernen vom Stand erwies sich nach diesem Termin als sehr schwierig. Halle 3 war mittlerweile überfüllt und durch den Samstagsverkauf der Bücher und dem gleichzeitigen Stattfinden von Signierstunden, hatte man wirklich kaum eine Chance überhaupt vorwärts zu kommen. Ich war froh als ich es nach 20 Minuten nach draußen auf die Agora geschafft hatte und danach habe ich diese Halle an dem Tag auch nicht mehr wirklich betreten. Nachmittags bin ich kurz zum Ausruhen ins Hotel verschwunden, bevor es abends dann zur Literaturgala ging.
Die Literaturgala ist ein weiteres Highlight meiner FBM 2019. Ich hatte mich nur wegen Ken Follett angemeldet, der Abend hat mir dann aber so viel mehr gegeben. Es ging um wichtige Themen, die uns alle bewegen. Dazu gehörten Rassismus, Frauenrechte, Klimawandel und im übertragenen Sinne auch der Brexit. Die Moderation durch Bärbel Schäfer und Thomas Böhm war klasse, die kurzen Interviews spannend und interessant und die Lesungen aus den jeweiligen Büchern klasse. Ich habe hier einige Inspirationen für mich mitgenommen. Elif Shafak hat mich sehr beeindruckt. Bei Ken Follett habe ich mich sehr gefreut, dass er selber aus seinem Büchlein über Notre Dame vorgelesen hat. Maja Lunde fand ich sehr sympathisch und ihrer Reihe möchte ich eventuelle eine Chance geben. Das werde ich allerdings erst nach einer Leseprobe entscheiden. Margaret Atwood konnte das Publikum mit ihrem ganz eigenen Charme für sich einnehmen und so war der ganze Abend sehr gelungen und ich habe mich mit vielen neuen Eindrücken und Gedanken zurück auf den Weg ins Hotel gemacht.

Über den Sonntag auf der Messe gibt es dann auch nicht mehr viel zu berichten. Ich war erstaunt, wie leer die Messe im Gegensatz zu Samstag war. In den internationalen Hallen gab es nicht mehr viel zu sehen, weil hier die Stände größtenteils schon abgebaut waren. Ich habe noch die ein oder andere Person getroffen, bevor es am Nachmittag dann zurück in Richtung Heimat ging. Da hatte ich ein bisschen Angst, ob ich an meinen Sitzplatz komme, denn alle Züge an diesem Tag wurden als ausgebucht oder sehr hoch ausgelastet angezeigt. Letztendlich hat aber auch auf der Rückfahrt alles recht gut geklappt, auch wenn ich meinen Anschluss Richtung Bad Oldesloe knapp verpasst habe.

An dieser Stelle noch mal ein ganz großes Dankeschön an alle, denen ich dieses Jahr auf der Messe begegnet bin. Diese Messe hat mir in so vieler Hinsicht wieder einmal Spaß gemacht und mir viel positive Energie mitgegeben, auch wenn sie andererseits wegen der langen Tage und der vielen Menschen anstrengend war. Diesen Struggle verspüren wahrscheinlich sehr viele. Das Positive überwiegt deutlich und so hoffe ich, dass ich auch nächstes Jahr wieder auf der Frankfurter Buchmesse dabei sein werde. Es macht so viel Spaß mit so vielen Leuten rumzuhängen, die Bücher lieben. Es hat mittlerweile ein bisschen was wie nach Hause kommen. Man trifft viele Leute, die man kennt, man lernt wiederum viele neue Leute kennen und hat einfach eine tolle Zeit. Danke für diese tolle FBM und bis zum nächsten Jahr!

5 Kommentare:

  1. So eine schöne Zusammenfassung. Ich ärgere mich schon sehr, dass es für mich zur Literaturgala nicht geklappt hat. Klang wirklich super!
    Liebe Grüsse Isabel

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    1. Hey Isabel,

      Danke für deinen lieben Kommentar. Nächstes Jahr wird es das vllt wieder geben und da gibt es dann eine neue Chance.

      Lg, Moni

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  2. Hallöchen Moni,

    Wahnsinn! Ein wirklich toller Bericht! Danke für die vielen Eindrücke.
    Ich war dieses Jahr leider nicht vor Ort und bin deshalb leicht auf Entzug =). Naja nächstes Jahr wieder. 9Lesen hört sich wirklich toll an!

    LG
    Anja

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    1. Danke liebe Anja.
      9lesen ist auf jeden Fall eine tolle Veranstaltung. Sympathische Autoren und man lernt mal ein bisschen was außerhalb seines Beuteschemas kennen. Die Location dieses Jahr war auch top.

      LG, Moni

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  3. Liebste moni,

    so kurz vor Weihnachten noch einmal in Erinnerungen schwelgen, schönes Ding.
    Die Messe war schon aufregend, deine Termine mit Autoren sehr spannend!

    Ich werde frankfurt nächstes Jahr fern bleiben, aus organisatorischen Gründen und weil ich im herbst einfach mal wieder in den Urlaub fahren möchte.

    Liebe Grüße
    Tina

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