Samstag, 18. August 2018

Rezension: „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl

Quelle: LYX/Lübbe
„Berühre mich. Nicht“ von Laura Kneidl ist ein Liebesroman, der die Geschichte von Sage und Luca erzählt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Dilogie, die im Oktober 2017 im LYX-Verlag erschienen ist.

Sage zieht nach Melview, um dort Psychologie zu studieren. Alles, was sie besitzt, befindet sich in dem Transporter, mit dem sie in ihr neues Leben aufgebrochen ist. Sie möchte ihre Vergangenheit und alles, was in ihrem Heimatort passiert ist, hinter sich lassen. Doch dies ist nicht so einfach, denn ihre Angst begleitet sie auf Schritt und Tritt. Gerade auch als sie ihren neuen Job antritt und Luca begegnet. Dieser steht für alles, wovor sie sich fürchtet. Doch als sie hinter seine Fassade blickt, merkt sie, dass sie sich in ihrer Einschätzung getäuscht hat und beginnt mehr und mehr aufzutauen.

Bei „Berühre mich. Nicht.“ handelt es sich um ein Buch, um das man Ende letzten Jahres kaum herum gekommen ist. Überall sehr positive Rezensionen und viele sind von der Geschichte rund um Sage und Luca begeistert. Ich kann mich der Begeisterung nicht so ganz anschließen, kann aber durchaus die Faszination für dieses Paar nachvollziehen.
Bei lovelybooks ist dieser Roman bei den Liebesromanen einsortiert, vom Alter her gehören die Protagonisten aber definitiv auch zum Young/New Adult-Genre. So ganz kann ich das nicht unterscheiden, weil diese Art der Bücher eher selten zu meinem Beuteschema gehören. Hier hebt es sich auf jeden Fall schon mal in der Hinsicht von anderen Büchern des Genres ab, dass hier nicht die Anziehungskraft der beiden aufeinander und Sex im Vordergrund stehen. Es ist eher eine Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt.
Ein ganz zentrales Thema der Geschichte ist die Angststörung, die Sage aufgrund ihrer Vergangenheit hat. Ganz lange ist unklar, was überhaupt passiert ist und man kann es nur erahnen. Mir persönlich hat es das schwerer gemacht ihr Verhalten nachzuvollziehen und so ging mir Sage anfangs sogar sehr auf die Nerven. Nach den ersten 60 Seiten hatte ich das Buch daher auch für ein paar Wochen zur Seite gelegt und war mir nicht sicher, ob ich es überhaupt weiter lesen werde. Ganz allgemein hatte ich das Gefühl, das versucht wurde, sehr sensibel mit dem Thema Angststörung und ihre Auswirkungen umzugehen, aber dies kann wahrscheinlich ein Betroffener besser beurteilen als ich.
Ich habe dann doch weiter gelesen und kam besser in die Geschichte rein. Der Schreibstil lies sich gut und flüssig lesen und beim zweiten Anlauf kam ich besser und zügiger voran. Insgesamt haben sich die ersten zwei Drittel des Buches aber doch in gewisser Weise für mich gezogen. Man erfährt viel über ihren Studienalltag, sie freundet sich immer besser mit April, der Schwester von Luca, und ihm an. Da war für mich viel Belangloses dabei, was einfach nett für zwischendurch zu Lesen war, aber mich nicht in totale Begeisterung versetzen konnte. Es sind immer wieder kritische Punkte in der Beziehung zu April und Luca eingebaut, an denen die Geschichte für mich interessanter wurde. Erst das letzte Drittel konnte mich allerdings mehr für sich einnehmen. Da ich endlich mit dem Buch fertig werden wollte, habe ich auch einiges quer gelesen.
Luca war mir in dem ganzen Roman wahrscheinlich noch am sympathischsten. Er erfüllt das Klischee des gut aussehenden Love Interests, der immer mal wieder die ein oder andere Frau abschleppt, ganz gut. Auf der anderen Seite ist er auch jemand, der gerne Bücher liest, u. a. Ken Follett. Aber nicht nur das hat mir Luca so sympathisch gemacht, sondern auch sein Umgang mit Sage. Er merkt das irgendwas nicht stimmt und möchte natürlich mehr erfahren, aber dennoch bedrängt er Sage nie, sondern ist einfach für sie da.
Sage konnte mich erst im Laufe der Geschichte mehr für sich einnehmen und dann fand ich die Liebesgeschichte der beiden, die sich eher langsam entwickelt sehr schön. Megan, die beste Freundin von Sage, konnte mich schnell mit ihrer positiven Art für sich einnehmen, dennoch ist sie für Sage da, wenn diese sie braucht. April gefiel mir auch gut, aber man merkt auch an ihrer Art, dass sie noch sehr jung und manchmal auch etwas naiv ist. Das Herz hat sie dennoch am rechten Fleck und so ist auch sie Sage eine wertvolle Stütze.

Fazit: Ein Liebesroman, der sich langsam entwickelt und das Thema Angststörung im Fokus hat. Leider plätscherte für mich die Geschichte teilweise ein bisschen zu sehr dahin und ich brauchte einige Zeit, um mit Sage warm zu werden. Empfehlenswert für alle, die Liebesromane mögen, in der sich die Anziehung der Protagonisten langsam steigert und es nicht nur darum geht, wie oft und schnell die beiden im Bett miteinander landen.

Weitere Meinungen zum Buch findet ihr hier:
I am Jane
Katja's Bücherwelt
Literaturliebe 

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Titel: Berühre mich. Nicht.
Verlag: LYX
Autor: Laura Kneidl
Erscheinungsdatum: 26.10.2017
ISBN: 978-3-7363-0527-4

4 Kommentare:

  1. Hallo Moni,

    ich sehe ja jetzt erst, dass du mich in der Rezension verlinkt hast. Danke schön dafür!

    Schade, dass dir das Buch nicht so gefallen hat, ich persönlich war ja sehr begeistert davon. Aber ich glaube bei solchen Büchern hängt es auch immer davon ab, ob man dieses Genre nun mag oder nicht. Wenn man es vielleicht wie du nicht so mit dem New Adult Bereich hat, sondern lieber andere Genres bevorzugt, kann ich deine Kritikpunkte auf jeden Fall nachvollziehen.

    Alles Liebe, Ela

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    1. Hallo Ela,

      Da hast du recht. Manchmal will man auch einfach mal was anderes ausprobieren und dann lese ich auch mal solche Bücher. Das kann belohnt werden, muss es aber nicht unbedingt. Man kennt seinen Geschmack ja meist doch ganz gut. Ich finde es dennoch ganz interessant, ab und zu mal aus dem üblichen Beuteschema auszubrechen.

      LG, Moni

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  2. Hey Moni =)

    Dieser Auftakt steht schon einige Zeit auf meiner Wunschliste. Vor ein paar Monaten ging das Buch über die Blogs und die Meinungen waren so euphorisch, dass ich gar nicht anders konnte als es auf meine Liste zu nehmen. Ich finde sehr gut, dass du durchaus auch ein bisschen Kritik übst. Es ist eben nicht immer alles jedermanns Sache.
    Ich lese solche Geschichten zwischendurch eigentlich ganz gerne mal.

    LG
    Anja

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    1. Hey Anja,

      Danke für deinen lieben Kommentar. Ich lese das Genre jetzt auch nicht so häufig. Für Zwischendurch ist es sicher ein nettes Buch. Meine Schwester hat es ähnlich empfunden wie ich, sie hat aber das Ende noch mehr gepackt, so dass sie unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Den zweiten Teil hat sie innerhalb von 24 Stunden verschlungen, aber auch nur, weil ich meinen Neffen bei mir hatte. ;)

      Lg, Moni

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