Es wird mal wieder Zeit für eine neue Auflage von Monis Zeitreise. Diesmal möchte ich euch historische Romane empfehlen, in denen Konflikte zwischen verschiedenen Religionen eine Rolle spielen. In solchen Romanen habe ich immer viel Interessantes und Neues erfahren, da im Mittelalter und der frühen Neuzeit der Glaube einen viel höheren Stellenwert hatte als heute. Das merkt man jedem historischen Roman auch deutlich an, heute soll es aber um historische Romane gehen, in denen das Thema Glaube noch intensiver behandelt wird. Viel Spaß mit meinen drei Empfehlungen und nach jeder Kurzvorstellung werde ich wie bisher auch meine ausführliche Rezension verlinken.
„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß entführt uns ins 17. Jahrhundert und hat für mein Empfinden einen besonders interessanten Glaubenskonflikt in petto. Die 95 Thesen Martin Luthers sind noch nicht mal 100 Jahre her. Die Trennung der christlichen Religion in katholisch und evangelisch ist gerade im vollen Gange und da gibt es zwischen den unterschiedlichen Auslegungen der christlichen Religion so einiges Konfliktpotenzial.
Immer wieder ein sehr beliebtes Thema in historischen Romanen ist auch der Hass auf Juden. In diesem Roman sind Fechtschulen ein großes Thema. Auch dort gibt es unterschiedliche Gruppen von Fechtern und die einen tolerieren Juden, während die andere Gruppe deutlich konservativere Maßstäbe hat. Aber auch die Probleme im täglichen Leben, die Juden hatten werden hier thematisiert.
Wie bereits erwähnt spielen auch Fechtschule und die Fechtkunst eine große Rolle. Man muss daher keine Angst haben, dass es ausschließlich nur um Religion geht. Das Buch war von der Themendichte für meinen Geschmack her ein wenig überfrachtet und hätte an der ein oder anderen Stelle ein wenig gekürzt werden können, aber ansonsten hat es mir einige spannende und interessante Lesestunden geschenkt.
Rezension: „Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß
Mit „Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus wechseln wir ins 11. Jahrhundert und ins Mittelalter. Wir befinden uns aber weiterhin im Norden. In diesem Roman sind wir hautnah beim Untergang Haithabus dabei – einem der wichtigsten Handelsumschlagsplätze jener Zeit. Die christliche Religion hat sich noch nicht vollends durchgesetzt und so beten die Leute zu jener Zeit auch noch Odin, Thor und Loki an.
Die Einblicke in die Sitten und Gebräuche der alten Götter haben mir sehr gut gefallen. Es ist einiges an Konfliktpotenzial gegeben, da ein Teil der Bevölkerung schon zum Christentum übergetreten ist, während andere an den alten Gebräuchen festhalten. Das Christentum kommt hier nicht ganz so gut weg. Im Roman wird aber durchaus erklärt, warum sich diese Religion dennoch letzten Endes durchsetzen konnte.
Auch der Handel zu jener Zeit spielt in diesem Roman eine große Rolle. Die Liebesgeschichte des Buches war mir teilweise ein wenig zu ausführlich geschildert. Die Recherche zum Buch und die historische Genauigkeit war in diesem Roman hingegen exzellent. Bei den Begrifflichkeiten wurde für mein Empfinden eine gute Balance zwischen den alten Namen und der modernen Sprache gefunden.
Rezension: „Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus
Und im dritten Roman, den ich euch vorstellen möchte, gehen wir noch ein Jahrhundert zurück. In „Das Haupt der Welt“ werden wir von Rebecca Gablé in die Mitte des 10. Jahrhunderts entführt und erleben hautnah den Untergang der Slawen mit. Die Slawen waren in unterschiedliche Stämme gegliedert und je nach Region wurden andere Götter angebetet. Heinrich I. war König des ostfränkischen Reiches zu jener Zeit und wollte die Slawen im Osten seines Reiches zum christlichen Glauben bekehren oder besser gesagt zwingen. Denn das Bekehren ging nicht ohne kriegerische Auseinandersetzungen vonstatten. In diesem Zuge zeigt uns Rebecca Gablé aber nicht nur die Seite der christlichen Herrscher, sondern gibt uns auch einen Einblick in die Riten und Gebräuche der Slawen. Da diese der Natur sehr verbunden waren, besaßen sie ein umfangreiches Heilwissen, dass mich sehr beeindrucken konnte.
Ein weitere wichtiger Themenpunkt dieses Romanes ist die geschickte Politik Heinrichs I, der seinem Sohn Otto, später als der Große in die Geschichte eingegangen, ein geeintes Reich hinterlässt und erstmals einführt, dass das Erbe nur auf einen Sohn übertragen wird und nicht wie vorher üblich geteilt wird. Die Zeit, die in diesem Roman beschrieben wird, kann man daher auch als Beginn des Mittelalters ansehen.
Quelle: Lübbe |
Immer wieder ein sehr beliebtes Thema in historischen Romanen ist auch der Hass auf Juden. In diesem Roman sind Fechtschulen ein großes Thema. Auch dort gibt es unterschiedliche Gruppen von Fechtern und die einen tolerieren Juden, während die andere Gruppe deutlich konservativere Maßstäbe hat. Aber auch die Probleme im täglichen Leben, die Juden hatten werden hier thematisiert.
Wie bereits erwähnt spielen auch Fechtschule und die Fechtkunst eine große Rolle. Man muss daher keine Angst haben, dass es ausschließlich nur um Religion geht. Das Buch war von der Themendichte für meinen Geschmack her ein wenig überfrachtet und hätte an der ein oder anderen Stelle ein wenig gekürzt werden können, aber ansonsten hat es mir einige spannende und interessante Lesestunden geschenkt.
Rezension: „Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß
Quelle: Goldmann |
Die Einblicke in die Sitten und Gebräuche der alten Götter haben mir sehr gut gefallen. Es ist einiges an Konfliktpotenzial gegeben, da ein Teil der Bevölkerung schon zum Christentum übergetreten ist, während andere an den alten Gebräuchen festhalten. Das Christentum kommt hier nicht ganz so gut weg. Im Roman wird aber durchaus erklärt, warum sich diese Religion dennoch letzten Endes durchsetzen konnte.
Auch der Handel zu jener Zeit spielt in diesem Roman eine große Rolle. Die Liebesgeschichte des Buches war mir teilweise ein wenig zu ausführlich geschildert. Die Recherche zum Buch und die historische Genauigkeit war in diesem Roman hingegen exzellent. Bei den Begrifflichkeiten wurde für mein Empfinden eine gute Balance zwischen den alten Namen und der modernen Sprache gefunden.
Rezension: „Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus
Quelle: Lübbe |
Ein weitere wichtiger Themenpunkt dieses Romanes ist die geschickte Politik Heinrichs I, der seinem Sohn Otto, später als der Große in die Geschichte eingegangen, ein geeintes Reich hinterlässt und erstmals einführt, dass das Erbe nur auf einen Sohn übertragen wird und nicht wie vorher üblich geteilt wird. Die Zeit, die in diesem Roman beschrieben wird, kann man daher auch als Beginn des Mittelalters ansehen.
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